Die Stuttgarter Wüstenrot & Württembergische AG (W&W) hat bei der Hauptversammlung Rechenschaft über das vergangene Geschäftsjahr abgelegt. Der W&W-Konzern hat nach eigenen Angaben mit rund 242 Millionen Euro (Vorjahr: knapp 155 Millionen Euro) den besten Ergebnis-Wert der Unternehmensgeschichte erzielt.
Der Start ins Jahr 2015 sei insgesamt erfreulich verlaufen. Von Januar bis April 2015 habe die Gesellschaftt bei der Baufinanzierung zugelegt und konnte im Bausparen beim Brutto-Neugeschäft das Vorjahresniveau halten – bei gleichzeitg rückläufigen Branchenwerte, wie W&W betont.
Nach einem Schlussverkaufseffekt sanken in der Lebensversicherung die Neubeiträge, während in der Schaden- und Unfallversicherung Zuwächse erreicht wurden. Genaue Kennzahlen wird der W&W-Konzern in seinem Halbjahresbericht Mitte August vorlegen (der Bericht zum ersten Quartal erfolgte am 12. Mai).
Veränderungen im Aktionärskreis
In diesem Jahr haben sich die L-Bank und die Unicredit Bank/HypoVereinsbank (HVB) von ihren Anteilen an der W&W AG getrennt. Für beide Häuser handelte es sich um eine nicht-strategische Beteiligung. Die Aktien sind bei Investoren auf reges Interesse gestoßen. Der Streubesitz stieg in dem Zusammenhang auf über 20 Prozent. Großaktionäre der W&W bleiben die Wüstenrot Stiftung mit 66,3 Prozent sowie die Horus Finanzholding mit einem Anteil von 13,4 Prozent.
Die Vertriebspartnerschaft von HVB und Wüstenrot Bausparkasse bleibt von den Veränderungen im Aktionariat unberührt. Der Hauptversammlung wurden zwei neue Aufsichtsratsmitglieder zur Wahl vorgeschlagen: Corinna Barbara Linner, Wirtschaftsprüferin, und Ruth Martin, ehemaliges Vorstandsmitglied der Württembergischen Versicherungen. Sie folgen auf Dr. Rainer Hägele und Ulrich Ruetz.
Produktneuheiten in der Pipeline
Breiten Raum habe auf der W&W-Hauptversammlung im Ludwigsburger Forum auch die Entwicklung der Wüstenrot Bank eingenommen. Da diese kein teures Filialsystem besitzt, könne sie dynamisch und im Zusammenspiel mit den mobilen Vertrieben der Gruppe ihr Onlineangebot leistungsstark ausbauen. Dieses Angebot sei als Ergänzung für Bestandskunden und als Einstieg für Neukunden gedacht.
Neue Tarifgeneration in Planung
Der Direktvertrieb soll dabei neben den klassischen Bankprodukten auch spezielle Versicherungsprodukte umfassen. Parallel arbeitet die Wüstenrot Bausparkasse an einer neuen, innovativen Tarifgeneration. Diese passt sich an das anhaltend niedrige Zinsniveau am Kapitalmarkt an. Wüstenrot bietet damit weiterhin attraktive Produktlösungen an, die den Unternehmenserfolg nachhaltig und dauerhaft sichern.
Rentenversicherung mit Zusatz-Chance
Nicht zuletzt will die Württembergische Lebensversicherung mit der neuen „Rente Extra“, die ab kommender Woche angeboten wird, am Markt punkten. Dabei soll es sich um eine Rentenversicherung mit zusätzlichen Chancen handeln: Im Vergleich zur klassischen Rentenversicherung biete dieses Produkt eine erhöhte Verzinsung in der Ansparphase, dafür sei die bei Vertragsabschluss garantierte Rente geringer. Der Kunde erhalte jedoch die Chance, zum tatsächlichen Rentenbeginn von einer höheren Rente zu profitieren, wenn die Zinsen bis dahin wieder gestiegen sind. (fm)
Foto: W&W