Die Zunahme beim Wohnungsbau reicht bei Weitem nicht aus, um den Bedarf in den Ballungsräumen zu decken, mahnt der GdW Bundesverband. Darüber hinaus drohe bereits wieder ein Abebben der Bautätigkeit.
In den deutschen Metropolregionen übersteigt die Nachfrage nach Wohnungen vielfach das Angebot. Eine schnelle Besserung der Lage ist nach Einschätzung des GdW Bundesverbands nicht in Sicht.
„Die aktuelle Bautätigkeit reicht bei weitem nicht aus, um den Bedarf an neuen Wohnungen in den Hotspots zu decken“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW anlässlich der Präsentation der BBSR-Bevölkerungs-und Wohnungsmarktprognose durch Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks in Berlin.
Mindestens 320.000 Wohnungen pro Jahr nötig
Dazu seien mindestens 320.000 neue Wohnungen jährlich in den nächsten zehn Jahren notwendig. Auf der anderen Seite dürtfen die schrumpfenden Regionen nicht außer Acht gelassen werden. „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht vielerorts eine neue Leerstandswelle“, so Gedaschko.
Die neue Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) soll ein Bild künftiger demografischer Entwicklungen und Trends auf den Wohnungsmärkten vermitteln.
Den Daten der Studie zufolge müssten in den nächsten fünf Jahren 272.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden. Im Jahr 2014 lag die Zahl der Baufertigstellungen aber erst bei rund 240.000 Wohnungen.
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Nachholbedarf nicht berücksichtigt
Die Studie beschreibt nach Aussage des GdW jedoch nur den zukünftigen Wohnungsbedarf und berücksichtige nicht den angestauten Nachholbedarf aus den Jahren mit sehr niedriger Bautätigkeit seit 2002.
In dieser Zeit seien den BBSR-Bedarfszahlen zufolge näherungsweise 500.000 Wohnungen im Geschosswohnungsbau zu wenig gebaut worden. Aus Sicht des GdW sind daher auch angesichts der steigenden Zuwanderungszahlen mindestens 320.000 neue Wohnungen per anno in den nächsten zehn Jahren notwendig.
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