An welchen Standorten können derzeit hohe Renditen erzielt werden? Welche Standorte in Ostdeutschland sind interessant?
Die Anlagemöglichkeiten bieten bundesweit ein breites Spektrum. Während in München der durchschnittliche Objektwert beim Verkauf bei rund 5,84 Millionen Euro liegt – was in guten Lagen einer Rendite von rund 3,8 Prozent entspricht – , kostet ein Wohn- und Geschäftshaus in Bremerhaven im Mittel lediglich 180.000 Euro. Die Rendite liegt dort bei über zehn Prozent. Somit stellt sich die grundsätzliche Frage: Über wie viel Kapital verfügt der Investor und welche Rendite will er erzielen? Mit 794 Objekten ist Leipzig aktuell nach Berlin und vor Köln die Stadt mit den meisten gehandelten Zinshäusern. Die Nachbarstadt Halle bietet deutlich niedrigere Einstiegspreise, was Anleger nutzen, um als interessante Beimischung die Rendite des eigenen Bestands zu verbessern.
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Sollten Käufer derzeit eher auf gute oder sehr gute oder auf mittlere Lagen setzen? Welche Vorteile hat der Kauf in guten oder sehr guten Lagen, welcher der in mittleren?
Wer sein Kapital primär sicher anlegen will, kauft in guten und sehr guten Lagen. Wer Geld verdienen will oder muss, weicht in mittlere und einfache Lagen aus. Aufgrund des begrenzten Objektangebots in guten und sehr guten Lagen, verbunden mit den dort aufgerufenen hohen Preisen und niedrigen Renditen, weichen auch viele Investoren auf mittlere und funktionierende einfachen Lagen aus. Der Druck auf die Mieten ist auch dort gestiegen, allerdings auf niedrigem Niveau und vielfach noch unter dem Niveau des Mietpreisspiegels. Diese Lagen in Verbindung mit soliden Objektqualitäten und Lebensatmosphäre sind gute Voraussetzungen für stabile Mieten und geringe Leerstände und bieten darüber hinaus noch Mietsteigerungspotenziale. Letztlich ist die Wahl der Lage eine Frage des Preises, der Anlagestrategie und der Risikobereitschaft.
Interview: Sarah Steiner
Foto: Engel & Völkers