Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat ein „Baukindergeld“ für Familien angeregt. Einer repräsentativen Umfrage von Immowelt zufolge befürworten mehr als die Hälfte der Deutschen die Pläne.
Letzte Woche hat das Bundesbauministerium für Schlagzeilen gesorgt: Familien sollen mit bis zu 20.000 Euro beim Immobilienerwerb gefördert werden. Die Einkommensgrenze dafür soll bei 70.000 Euro brutto pro Jahr und Haushalt liegen.
In einer repräsentativen Ad-hoc-Umfrage hat das Portal Immowelt die Deutschen nach ihrer Meinung gefragt. Das Ergebnis: 52 Prozent der Befragten befürworten die Pläne der Bundesbauministerin Hendricks, 16 Prozent lehnen die geplante Förderung ab. Ein knappes Drittel steht dem Vorschlag neutral gegenüber.
Menschen in der Familiengründungsphase und Akademiker befürworten Förderung
Mit der neuen Förderung soll vor allem das meist schmale Eigenkapital kaufinteressierter Familien erhöht werden. Diesem Ansatz stimmen 60 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren zu. Sie befinden sich in der klassischen Familiengründungsphase.
Auch Akademiker befürworten das Programm mit 62 Prozent überdurchschnittlich. Ablehnung erfahren die Pläne besonders von älteren Befragten (20 Prozent der 50- bis 59-Jährigen) und von Besserverdienenden (23 Prozent der Deutschen mit mehr als 3.800 Euro Haushaltsnettoeinkommen).
Familien aktuell mit wenig Chancen auf Immobilienerwerb
Wer dem Vorschlag des Bundesbauministeriums zustimmt, sieht darin vor allem eine Chance für Familien mit durchschnittlichem Einkommen: 60 Prozent glauben, dass Immobilien für Familien ansonsten derzeit kaum finanzierbar sind. Noch deutlicher unterstreichen Akademiker diesen Punkt und stimmen der Aussage zu 67 Prozent zu.
41 Prozent fordern zudem, dass der Staat generell Familien vor den Auswirkungen der hohen Immobilienpreise schützen solle. Für 36 Prozent der Befürworter sind aktuell nur Immobilien geeignet, um für das Alter vorzusorgen. Befragte mit einem hohen Haushaltseinkommen sehen das sogar zu 46 Prozent so.
Mehr generelle Unterstützung als zweckgebundene Förderung
Nur 16 Prozent der Deutschen lehnen die Förderung ab. Von diesen fordern 40 Prozent stattdessen eine generelle Entlastung von Familien, zum Beispiel in Form von Steuererleichterungen.
Das gilt vor allem für junge Erwachsene zwischen 30 und 39 Jahren (47 Prozent) und wenn bereits ein Kind im Haushalt lebt (54 Prozent). Befragte mit mittlerem Einkommen formulieren den Wunsch nach allgemeiner, nicht zweckgebundener Familienförderung mit 63 Prozent.
Zweithäufigster Ablehnungsgrund ist die Befürchtung, dass dieses Geld nur zu einer weiteren Steigerung der Immobilienpreise führen würde: 34 Prozent der Befragten, die das Baukindergeld ablehnen, stimmten hier zu. Akademiker (45 Prozent) und junge Erwachsene (47 Prozent) sehen diese Gefahr besonders häufig.
29 Prozent der Deutschen, die den Vorschlag aus dem Bauministerium ablehnen, wünschen sich statt Zuschüssen eine staatliche Regulierung des Immobilienmarkts.
Für die von Immowelt beauftragte repräsentative Studie wurden im Dezember 2016 deutschlandweit 1.001 Personen (Online-Nutzer) ab 18 Jahren durch das Marktforschungsinstitut Innofact befragt. (bk)
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