Das Transaktionsvolumen des gewerblichen Investmentmarktes in Deutschland erreichte 2015 laut Colliers International den höchsten Wert seit acht Jahren. Top-Standorte und Büroimmobilien blieben Anlageziel Nummer eins der Investoren.
Der gewerbliche Investmentmarkt hat nach Angaben von Colliers International sein Ergebnis aus 2014 nochmals überboten. Das Transaktionsvolumen in Deutschland erreichte in 2015 mit 55,4 Milliarden Euro seinen höchsten Wert seit acht Jahren. Der Anteil von Portfolioankäufen am investierten Kapital sei um sieben Prozentpunkte auf 38 Prozent gestiegen.
Knapp die Hälfte des 2015 investierten Kapitals stamme von ausländischen Investoren. Davon investierten Anleger aus den USA circa ein Drittel (8,5 Milliarden Euro), gefolgt von Investitionen aus dem UK (5,5 Milliarden Euro). Auch Investoren aus Frankreich (3,7 Milliarden Euro) und Anleger aus Asien (1,9 Milliarden Euro) erwarben deutsche Gewerbeimmobilien.
„Internationale Anleger fokussieren weiterhin die Core-Lage der großen Metropolen, weichen aber verstärkt auf B- oder C-Standorte aus. So standen vor allen Dingen bei Investoren aus Frankreich und den USA auch Standorte wie Nürnberg, Bremen, Bochum, Leipzig oder Hannover auf der Einkaufsliste“, berichtet Ignaz Trombello, Head of Investment Deutschland bei Colliers International.
Büroimmobilienmarkt blieb umsatzstärkstes Segment
Die beliebteste Asset-Klasse seien Büroimmobilien gewesen, mit einem Anteil von 44 Prozent am Gesamterlös, was einem absoluten Umsatz von 24,7 Milliarden entspricht. Der Anteil von Einzelhandelsobjekten belaufe sich auf 29 Prozent (16 Milliarden Euro). Hotels und Logistikimmobilien konnten laut Colliers einen Anteil von acht, beziehungsweise sieben Prozent verbuchen.
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Top-Standorte konnten Transaktionsvolumen durchweg steigern
Alle Top-Standorte konnten in 2015 ihr Transaktionsvolumen erhöhen, so Colliers. Insbesondere Berlin erreichte mit einer Verdopplung des Transaktionsvolumens auf 8,1 Milliarden Euro den höchsten jemals registrierten Wert. Den zweithöchsten Zugewinn verzeichnete Stuttgart mit einem Anstieg von 70 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.
Trombello erwartet aufgrund des Mangels an sicheren Anlagealternativen auch für 2016 ein wachsendes Transaktionsvolumen. Investoren würden die positiven Signale des Vermietungsmarktes antizipieren. (kl)
Foto: Shutterstock
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