Kaufpreise steigen weiter
Die dabei erzielten durchschnittlichen Kaufpreise sowohl pro Wohneinheit als auch pro Quadratmeter Wohnraum hätten sich jeweils um circa 50 Prozent erhöht und beliefen sich auf 96.000 Euro pro Einheit beziehungsweise 1.540 Euro pro Quadratmeter.
Diese Entwicklung sei vor dem Hintergrund einer stetigen Verknappung von verfügbaren Bestandsportfolios und besonders dem steigenden Interesse an Neubauentwicklungen geschuldet.
„Über 29 Prozent des Transaktionsvolumens entfiel auf Projektentwicklungen, wobei der Schwerpunkt (461 Millionen Euro) auf dem Berliner Wohninvestmentmarkt – und hier durch hohe Investitionen von den öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften, insbesondere im Segment der Mehrfamilienhäuser – liegt“, so Michael Schlatterer, Team Leader Residential Valuation bei CBRE in Berlin.
Studentenwohnheime im Fokus
„Auf der Suche nach attraktiven Renditen in Deutschland rücken aufgrund des großen Nachfrageüberhangs mit geringen Leerständen in den Städten neben Neubauprojekten auch zusehends Studentenwohnheime und Mikroapartments in den Fokus nationaler und internationaler Investoren, wie der Erwerb des Headquarter-Portfolios durch die britische Global Student Accomodation (GSA) beweist“, ergänzt Schlatterer.
Steigende Studierendenzahlen und die geringe Verfügbarkeit von Wohnraum in den Universitätsstädten würden diesen Trend verstärken. „Die geringen Leerstandsquoten in Kombination mit den unzureichenden Fertigstellungszahlen im Geschosswohnbau lassen die Mieten vor allem in den Metropolregionen weiter steigen. Besonders im unteren und mittleren Preissegment erwarten wir aufgrund des großen Nachfrageüberhangs weitere Mietpreisanpassungen nach oben“, sagt Lüttger.
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Deutschland als sicherer Hafen
„Durch die ungebrochene hohe Nachfrage nach deutschen Wohnimmobilien seitens institutioneller Immobilieninvestoren erwarten wir eine starke zweite Jahreshälfte mit der Fortsetzung des lebhaften Marktgeschehens. Vor dem Hintergrund der stabilen wirtschaftlichen Lage hierzulande drängen verstärkt internationale Investoren auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt, die Deutschland in Zeiten steigender Unsicherheiten als sicheren Anlagehafen sehen“, sagt Linsin.
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Als weitere Treiber des Transaktionsvolumens würden die fortschreitende Portfoliooptimierung großer Bestandshalter, das Ausweichen auf Nischenprodukte wie Studentenwohnheime oder Mikroapartments sowie die zunehmende Attraktivität ostdeutscher Großstädte als Investitionsziele infolge der Stabilisierung des dortigen Wohnungsmarktes wirken.
„Wir rechnen mit einem Transaktionsvolumen im zweistelligen Milliardenbereich, das in der Größenordnung des Zehnjahresdurchschnitts liegen wird“, prognostiziert Lüttger. (kl)
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