Viel wird seit der Brexit-Entscheidung über die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in Deutschland spekuliert. Die Blicke ruhen dabei vor allem auf Frankfurt. Die Mainmetropole wird als einer der großen möglichen Gewinner des Brexits gehandelt.
Die Ritter-Kolumne
Die Folgen des Brexit sind allerdings zu diesem Zeitpunkt keinesfalls eindeutig vorauszusagen.
Bereits die Zeitschiene ist unklar. Es haben noch nicht einmal die Ausstiegsverhandlungen begonnen, deren Aufnahme lange Zeit für März 2017 avisiert war. Ab diesem Zeitpunkt sind zwei Jahre dafür angesetzt.
Nun, nach dem aktuellen Urteil des Londoner High Court vom 3. November, das für den Verhandlungsbeginn die Zustimmung des Parlaments vorschreibt, werden die Fragezeichen noch größer.
Große Zurückhaltung durch Unsicherheit
Daher sehen wir vorerst große Zurückhaltung, was die konkrete Nachfrage nach Wohnimmobilien in Frankfurt aus Richtung London betrifft.
Wir haben zwar viele sondierende Anfragen bekommen und Informationsgespräche geführt, zu bemerkenswerten Vermittlungen aufgrund des Brexits ist es allerdings bisher nicht gekommen. Auch von einem zusätzlichen Anstieg der Preise im Vorfeld eines vermuteten Massenandrangs aus der britischen Metropole nach Mainhattan ist nichts zu spüren.
Es ist nicht wirklich klar, wann und wie viele Berufstätige aus London zukünftig in die Finanzstadt Frankfurt versetzt werden. Mutmaßen kann man jedoch darüber, wie das Wohnverhalten der Zuzügler von der Themse aussehen könnte: Gegebenenfalls haben wir es zunächst mit einer Großzahl von Wochenendpendlern zu tun. Ihre Wohnung in und um London wird diese Klientel nicht gleich aufgeben.
Seite zwei: Trend zum Zuzug ungebrochen