Die sieben größten Büromärkte Deutschlands weisen eine unterschiedliche Entwicklung auf. Dynamik finde sich vor allem in Berlin. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL).
„Die Bereitschaft der Unternehmen, Personal einzustellen, hat in den letzten Jahren für eine anhaltend gute Büroflächennachfrage gesorgt. Diese Entwicklung sehen wir auch für das laufende Jahr, so dass sich die insgesamt gute Performance der deutschen Büro-Vermietungsmärkte fortsetzen sollte“, so Timo Tschammler, bei JLL Member of the Management Board Germany.
Mit ca. 889.000 Quadratmeter liege das Umsatzvolumen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart zum Jahresbeginn 2016 um gut zehn Prozent über dem Vorjahresergebnis. Auch der Fünf-Jahresschnitt der ersten Quartale sei mit 23 Prozent deutlich übertroffen. Nach dem positiven vierten Quartal des letzten Jahres sei dieses Ergebnis nicht so ohne weiteres zu erwarten gewesen.
Leicht rückläufiges Umsatzvolumen
Ein zweiter Blick auf die Umsatzstatistik offenbare, dass dieses Plus in erster Linie von Berlin und Frankfurt getragen werde. „Die Ergebnisse sind erste Momentaufnahmen in einem noch recht jungen Jahr. Potenzial haben die deutschen Big Seven allesamt, auch wenn Umsatzrekorde nicht in jedem Quartal zu vermelden sind. Bereits Ende letzten Jahres hatten wir für 2016 ein leicht rückläufiges Umsatzvolumen prognostiziert. An dieser Prognose halten wir fest. Wir rechnen mit einem Gesamtjahresumsatz über alle Big Seven hinweg von rund 3,3 Mio. Quadratmeter, entsprechend einem leichten Minus von neun Prozent“, so Tschammler.
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Trotz der teilweise rückläufigen Umsatzzahlen gäbe es durchaus starke Aktivitäten in den Märkten, in erster Linie im kleineren und mittleren Größensegment. Vermehrt würden Nutzer ihren Blick auch auf andere Lagen und Teilmärkte richten, dies allerdings mit der Konsequenz längerer Such- und Entscheidungsprozesse.
Leerstandsquoten erreichen neuen Tiefpunkt
Die Leerstandsquote über alle Big Seven hinweg habe mit 6,3 Prozent einen neuerlichen Tiefpunkt erreicht, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 1,1 Prozentpunkte. Die Leerstandsreduzierung vollziehe sich in allen Märkten mit ähnlichem Tempo.
„Der weiter rückläufige Leerstand führt verstärkt dazu, dass Nutzer aufgrund des nicht verfügbaren Angebots ihren Blick sowohl über die zentralen Lagen hinaus auf weitere Lagen und Teilmärkte als auch auf Projektentwicklungen richten. Hierzu konnten wir in den ersten drei Monaten erhöhte Aktivitäten feststellen. Bis Ende des Jahres rechnen wir mit einem weiteren leichten Leerstandsabbau“, so Helge Scheunemann, bei JLL Head of Research Germany.
Moderater Anstieg im Spitzenmietpreis
Aggregiert schlage für das erste Quartal 2016 im Spitzenmietpreisindex im Jahresvergleich ein Plus von 2,4 Prozent zu Buche. „Für das Gesamtjahr erwarten wir einen etwas moderateren Anstieg im Spitzenmietpreisindex um insgesamt knapp zwei Prozent. Der Nachfrageüberhang führt aber zu steigenden Preisen in fast allen Teilmärkten, mittlerweile sind sogar Mietpreissteigerungen bei Vertragsverlängerungen zu beobachten. Aufgrund dieser Marktsituation könnte das Plus bei den Durchschnittsmieten bis zum Ende des Jahres über dem Wachstum der Spitzenmieten liegen“, sagt Tschammler. (kl)
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