Auf den weltweiten Gewerbeimmobilienmärkten ist 2016 mit moderat steigenden Mieten und Investitionen zu rechnen. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Studie „Global Real Estate Market Outlook 2016“ des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.
Wie auch in den vergangenen Jahren werde die Weltwirtschaft im laufenden Jahr von einem moderaten Wirtschaftswachstum geprägt sein. Dieses Wachstum werde durch das weiterhin niedrige Zinsniveau gestärkt, könne aber aufgrund eventueller schubhafter Vertrauenseinbrüche auf den Aktienmärkten Schwankungen unterliegen.
„Das aktuelle Umfeld von volatilem, sich jedoch grundsätzlich verstärkendem Wachstum in den Industriestaaten befördert zusammen mit den weiterhin niedrigen Zinsen und der geringen Inflation sowohl die Konsumbereitschaft als auch die Gewerbeimmobilienmärkte“, sagt Richard Barkham, Global Chief Economist bei CBRE.
Weltweites Mietwachstum zu erwarten
Weltweit werden die Spitzenmieten der drei Gewerbeimmobiliensegmente Büro, Industrie und Einzelhandel laut des CBRE Global Rent Index 2016 um 2,2 Prozent wachsen. Der US-Immobilienmarkt sei aufgrund von steigendem Konsum und erhöhter Erwerbstätigkeit gestärkt und erfahre eine geringe Neubauaktivität. Für Nord- und Südamerika sei damit 2016 ein Anstieg der Spitzenmieten für Gewerbeimmobilien von 3,4 Prozent zu erwarten.
„In der Region EMEA werden die Spitzenmieten laut unserer Prognose aufgrund einer Kombination aus zunehmendem Konsum, einer aufgestauten Nachfrage nach Gewerbeimmobilien und einer zu erwartenden weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die EZB um 3,2 Prozent steigen“, erklärt Jan Linsin, Head of Research Germany bei CBRE.
In der Region Asien-Pazifik sei lediglich eine marginale Steigerung der Mieten zu erwarten, bedingt durch die Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik in der Region sowie durch den existierenden Angebotsüberhang.
Dynamische Investmentmärkte
Weltweit würden 2016 die Investmentmärkte für Gewerbeimmobilien voraussichtlich weiterhin eine große Aktivität aufweisen. Nach der sechsjährigen Aufschwungsphase werde sich das Wachstum jedoch verlangsamen.
„Wir gehen davon aus, dass die weltweiten Immobilieninvestments um rund vier Prozent in lokalen Währungen steigen werden“, sagt Linsin. „Das günstige Kreditumfeld macht, zusammen mit den weiterhin steigenden Mieteinnahmen, Investitionen in Gewerbeimmobilien weiterhin sehr attraktiv.“
[article_line type=“most_read“]
Insgesamt werde der Druck auf die Immobilienrenditen angesichts der Liquidität fortbestehen, aber aufgrund steigender Zinsen in den USA und einer potentiell geringeren Immobiliennachfrage aus den ölexportierenden Staaten weniger stark ausfallen als in den vergangenen Jahren.
Heterogene Entwicklung der Büroimmobilienmärkte
Die hohe Nachfrage und vergleichsweise geringe Anzahl aktueller Projektentwicklungen werde im laufenden Jahr auf dem Großteil der Büroimmobilienmärkte der USA und Europas in steigenden Preisen und Mieten resultieren.
In der Region Asien-Pazifik werde hingegen die Anmietung aufgrund der verlangsamten wirtschaftlichen Dynamik sinken, während gleichzeitig das Flächenangebot insbesondere in Indien, China und Indonesien weiter ausgebaut werde.
Wohnungssegment: Deutliche Preissteigerung
„Aufgrund von günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und sinkender Arbeitslosigkeit erwarten wir eine Fortsetzung des Trends deutlich steigender Preise auf den Wohnungsmärkten„, sagt Linsin. Voraussichtlich würden die Preissteigerungen einen Umfang annehmen, der zuletzt vor der weltweiten Wirtschaftskrise zu beobachten war. Diese Entwicklung gelte selbst für Chinas Metropolen, trotz der Abschwächung des Wirtschaftswachstums. (kl)
Foto: Shutterstock