Immobilien sind das stärkste Crowdfunding-Segment. Im ersten Halbjahr 2016 wurden deutschlandweit insgesamt über 10,5 Millionen Euro Kapital für Immobilienprojekte eingeworben. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie von iFunded.de.
Seit den ersten Immobilienprojekten, die zum Teil von der Crowd finanziert wurden, habe sich das jährlich eingesammelte Kapital bis 2015 mehr als verzwölffacht.
„Immobilienanlagen sind im Niedrigzinsumfeld beliebt, weil sie noch vergleichsweise hohe Zinsen bieten. Herkömmliche Anlageformen, etwa geschlossene Immobilienfonds, sind für viele Menschen aber nur schwer zugänglich und oft erst ab fünfstelligen Beträgen überhaupt investierbar“, sagt Michael Stephan, Gründer und Geschäftsführer von iFunded.de.
„Immobilien-Crowdfunding ist so beliebt, weil es die Hürden für Anleger senkt und Immobilieninvestments einer breiten Bevölkerung eröffnet. Die Online-Abwicklung ist unkompliziert und es fallen für den Anleger keine Gebühren an,“ ergänzt Stephan.
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Hamburg belegt ersten Platz
Aktuell habe die Crowd deutschlandweit Immobilienprojekte im Gesamtvolumen von 424 Millionen Euro mitfinanziert. Im Erhebungszeitraum entspreche das einem eingesammelten Crowd-Kapital von 41 Millionen Euro.
13,3 Millionen Euro davon entfielen laut iFunded.de auf Hamburg, 7,4 Millionen Euro auf Berlin. Auf Platz zwei sei der Standort Weißenhaus in Schleswig-Holstein. Der dortige Ausbau eines Luxushotels sei mit 7,5 Millionen Euro das bisher größte Immobilienprojekt, das in Deutschland durch den Schwarm finanziert wurden sei.
Wohnimmobilien liegen vor Gewerbeimmobilien
Über 30 Millionen Euro, ungefähr drei Viertel, des von der Crowd eingeworbenen Kapitals seien bislang auf Wohnimmobilien entfallen und 11,5 Millionen Euro auf Gewerbeimmobilien.
Bei der Betrachtung des Gesamtinvestitionsvolumens seien Wohnimmobilienprojekte noch deutlicher vorne: Während die Crowd Wohnimmobilien im Wert von 328 Millionen Euro mitfinanziert habe, seien es bei Gewerbeimmobilien nur 97 Millionen Euro gewesen.
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Neubauprojekte dominieren Bestandsimmobilien
27 Millionen Euro des eingesammelten Kapitals seien für Neubauprojekte verwendet worden, die ein Gesamtinvestitionsvolumen von 219 Millionen Euro haben. Elf Millionen Euro seien bisher für Sanierungs- oder Revitalisierungsprojekte im Immobilienbereich mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 134 Millionen Euro eingesetzt worden. In reine Bestandsimmobilien mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 72 Millionen Euro habe die Crowd bisher 3,3 Millionen Euro investiert.
„Es ist zu erwarten, dass der Anteil Schwarm-finanzierter Bestandsimmobilien künftig steigen wird. Aus Anlegersicht entfallen die typischen Projektentwicklungsrisiken wie etwa Genehmigungsverfahren sowie Bauausführungsrisiken. Die regelmäßigen Mieteinnahmen ermöglichen einen konstanten Cashflow ab dem ersten Tag“, sagt Stephan. (kl)
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