Nischenprodukte und Nebenstandorte versprechen höhere Renditen

Angesichts sinkender Renditen in A-Standorten weichen Immobilieninvestoren vermehrt auf Nischenprodukte und B- und C-Standorte aus. Das sind Ergebnisse des EVIC-Expertentalks, der am Mittwoch auf der Expo Real in München stattfand.

EVIC_Expertentalk
Lars Bergmann, Martin Eberhardt, Felix von Saucken, Kai Wolfram, Claudia Hoyer, Thomas Hegel, Francesco Fedele (von links nach rechts).

B- und C-Standorte sowie die Ballungszentren außerhalb der Metropolen rücken immer stärker in den Fokus von Immobilieninvestoren. Das ist eines der Ergebnisse des dritten Expertentalks von Engel & Völkers Investment Consulting zum Thema „Boom – und kein Ende in Sicht? Wie institutionelle Anleger in der Hochpreisphase in Wohnimmobilien investieren“

Die Diskussion fand am Mittwoch auf der Expo Real in München statt. Dabei diskutierten sieben Vertreter der Immobilienbranche die Investitionsstrategien institutioneller Anleger auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt.

Sinnvolle Investitionen in allen Segmenten

Neben den Gastgebern Felix von Saucken und Kai Wolfram, Geschäftsführende Gesellschafter von Engel & Völkers Investment Consulting, nahmen Martin Eberhardt, Geschäftsführer von Bouwfonds Investment Management Deutschland, Francesco Fedele, Vorstand der BF direkt AG, Lars Bergmann, CEO der Immovation AG, Thomas Hegel, Vorstandsvorsitzender der LEG Immobilien AG, sowie Claudia Hoyer, COO der TAG Immobilien AG, an dem Expertentalk teil.

„Grundsätzlich können in allen Märkten noch sinnvolle Investitionen in Wohnimmobilien getätigt werden. In einzelnen Top-Standorten wie München und Berlin sind die Preise jedoch in Größenordnungen vorgedrungen, die langfristig rentable Investitionen fraglich erscheinen lassen“, sagt Thomas Hegel, Vorstandsvorsitzender der LEG Immobilien AG.

B- und C-Standorte werden attraktiver

Parallel dazu würden Standorte außerhalb der Metropolen attraktiver. „Abseits der großen Metropolen, in denen mittlerweile mit Vervielfältigern von weit über dem 20-fachen gehandelt wird, kann man auch heute noch gute Einstiegsmöglichkeiten finden“, so Claudia Hoyer, COO der TAG Immobilien AG.

Das sieht auch Martin Eberhardt, Geschäftsführer von Bouwfonds IM, so: „Vor allem in sogenannten Schwarmstädten gibt es trotz der anziehenden Preise große Chancen. Denn gerade hier werden die Mieten aufgrund der hohen Nachfrage tendenziell weiter steigen.“

„Künftig werden auch C-Standorte als Investment immer interessanter werden, wenn über den Erhalt des Vermögens hinaus auch eine Rendite gewünscht wird“, ergänzt Lars Bergmann, CEO der Immovation AG. „Wir begleiten gerne Projekte an C-Standorten bei der Finanzierung, auch wenn man den Mikrostandort genau betrachten muss. Denn hier sind die Renditen in der Regel höher und stabiler“, fügt Francesco Fedele, Vorstand der BF. direkt AG, hinzu.

Portfoliomangel an A-Standorten

„Ein wichtiger Grund für das Ausweichen auf B- und C-Standorte ist – neben den zum Teil überteuerten Preisen in den Top-Standorten – auch die Tatsache, dass an den A-Standorten kaum noch attraktive Portfolios zum Kauf angeboten werden, der Investitionsdruck aber angesichts der niedrigen Zinsen und fehlender Anlagealternativen nicht nachlässt. Daher erhöhen viele institutionelle Investoren zurzeit ihren Wohnimmobilienanteil in B- und C-Standorten im Portfolio“, sagt Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Investment Consulting.

Seite zwei: Vielversprechende Nischenmärkte?

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