Immobilien sind die wichtigste Anlageklasse im Gesamtvermögen deutscher Family Offices. Das geht aus einer Studie der Famos Immobilien GmbH hervor. Geschäftsführer Hans Hünnscheid sprach mit Cash. über die Ergebnisse.
Cash.: Warum sind Ihrer Ansicht nach insbesondere Wohnimmobilien bei Family Offices so beliebt während Büroobjekte indes an Beliebtheit eingebüßt haben?
Hünnscheid: Zur Beliebtheit der Wohnimmobilien trägt die aktuell günstige Situation in diesem Segment bei: Die Mieten steigen in den Ballungsräumen kräftig, die Kaufpreise ebenfalls. Der Markt ist in vielen Städten von einem deutlichen Nachfrageüberhang gekennzeichnet und es zeichnet sich keine rasche Trendwende ab.
Hinzu kommt: Family Offices waren traditionell immer schon stark in Wohnimmobilien investiert. Zum Bedeutungsverlust von Büro-Objekten dürfte die mangelnde Performance vieler Büroobjekte beitragen. Family Offices stufen Büros als riskanter ein. Das zeigt sich auch an der höheren Renditeerwartung. Da Family Offices aber meist den Aspekt Sicherheit höher gewichten als die Rendite, fällt die Entscheidung oft zuungunsten von Büroimmobilien aus.
Welche Ziele verfolgen Family Offices mit Immobilieninvestitionen?
Family Offices verfolgen eine Reihe von unterschiedlichen Zielen. Wichtigstes Ziel ist der Vermögenserhalt, der von 90 Prozent der Befragten genannt wird. Ebenfalls sehr wichtig sind laufende Cash-Flows, die 73 Prozent der Befragten nennen. Diese beiden Aspekte – zusammen mit einer sehr guten Objektlage (83 Prozent) – sind die mit Abstand wichtigsten Ziele.
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Aufschlussreich ist dabei die Gewichtung in Relation zu den übrigen Zielen: So ist der Aspekt „Optimierung der Portfoliorendite“ nur von rund 50 Prozent der Befragten genannt. Daneben stehen einige Kriterien im Vordergrund, die aus der regionalen Ausrichtung vieler Family Offices resultieren. So sind beispielsweise die Nähe zum Heimatmarkt und die Kenntnisse des örtlichen Immobilienmarktes für zwei Drittel der Befragten wichtige Faktoren.
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