Eine Reihe weiterer Aspekte werden genannt – beispielsweise Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit von Banken, nachfolgerechtliche Gestaltungsaspekte –, die alle eher typisch für Family Offices sind. Allerdings werden diese nur von einem Drittel oder weniger genannt.
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Dagegen werden emotionale Faktoren, die Family Offices gerne bei der Entscheidung zugeschrieben werden, eher selten genannt. Beispiele dafür wären etwa die besondere Architektur einer Immobilie oder die Reputation, die jedoch nur von jeweils 17 Prozent angegeben werden.
Worin liegen die größten Unterschiede zwischen Family Offices und anderen Anlegern bei Immobilieninvestments?
Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen Family Offices und beispielsweise Fonds-Investoren ist der andere Investitionshorizont. Fonds investieren oft mit klar abgestecktem Zeithorizont in Immobilien und planen schon beim Kauf den Exit zehn oder 15 Jahre später. Family Offices denken dagegen eher in Generationen. Daher ist auch der Faktor Rendite bei Ankaufsentscheidungen deutlich geringer gewichtet.
Inwieweit wird sich der Anteil der Immobilieninvestments in den Portfolios von Family Offices in den kommenden Jahren weiter erhöhen?
Wir erwarten zumindest für 2016 und 2017 keine Änderungen des Zinsumfeldes. Daher gehen wir davon aus, dass sich die bestehenden Trends zumindest mittelfristig fortsetzen werden, sprich Immobilien- und Aktienquote wird sich weiter erhöhen, der Rentenanteil weiter schrumpfen. Aufgrund des Anlagedrucks erwarte ich, dass Family Offices in etwas größerem Umfang als bislang in riskantere Anlagen gehen – also in Projektentwicklungen und Value-Add oder gar Opportunistic-Investments.
Interview: Julia Böhne
foto: Famos Immobilien
Lesen Sie das vollständige Interview im aktuellen Cash.-Magazin 06/2016.