Am italienischen Markt für Ferienimmobilien hat die Preisentwicklung nach Angaben von Knight Frank wieder ins Positive gedreht. Das Volumen der Objektkäufe legte im vergangenen Jahr um sieben Prozent zu.
„Es gibt Signale, dass der Markt für Zweitwohnsitze in Italien wieder an Stärke gewinnt“, kommentiert Rupert Fawcett, der in Italien für das Investment in diesem Segment bei der Immobilienberatung Knight Frank verantwortlich ist. „Zwar bieten die Verkäufer ihre Objekte oft noch nicht zu vernünftigen Preisen an, besonders wenn man an die Masse des Angebots denkt. Doch Käufer mit Zugang zu günstigen Finanzierungen und Ausländer, die von Währungsschwankungen profitieren können, sind nun zum Vertragsabschluss bereit.“
Toskana und Florenz stark gefragt
An den neun wichtigsten Standorten für Ferienimmobilien in Italien, an denen Knight Frank arbeitet, haben sich die Preise in 2015 den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahr zwischen plus 2,1 in Venedig bis minus drei Prozent in Sardinien verändert.
„Zweistellige Verluste gehören der Vergangenheit an“, sagt Fawcett. „Dennoch gehen wir nicht davon aus, dass sich Ferienimmobilien nun rasch verteuern. Für das aktuelle Jahr rechnen wir mit einem höheren Transaktionsvolumen in der Toskana, in Florenz, in Umbrien, in Ligurien und auf Sardinien. In Rom, Mailand, Venedig und an den oberitalienischen Seen werden die Verkaufszahlen eher stabil bleiben.“
Günstige Preise durch Währungsschwankungen
Im Spitzensegment waren laut Knight Frank Briten, Italiener, US-Amerikaner und Deutsche die wichtigsten Käufer. Auch wenn die Toskana das größte Interesse auf sich ziehe, ständen auch Ligurien und die oberitalienischen Seen stärker im Fokus. Die durchschnittliche Zahl der Besichtigungen pro Käufer ist von 2,1 in 2014 auf 2,5 in 2015 gestiegen. Das liege auch am großen Objektangebot.
Während der letzten beiden Jahre konnten Briten und US-Amerikaner laut Knight Frank aufgrund der Währungsschwankungen günstiger in italienische Zweitwohnsitze investieren. So habe etwa ein Brite, der am 1. Januar 2016 einen Kaufvertrag für eine Immobilie zum Kaufpreis von einer Million Euro unterschrieb, zwölf Prozent oder 98.000 Pfund weniger für dieses Objekt aufbringen müssen als am 1. Januar 2014. In US-Dollar betrug die Ersparnis bei gleichen Parametern 21 Prozent oder 288.000 US-Dollar.
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„In der Eurozone hält die monetäre Lockerung an“, so Fawcett. „Der US-Dollar wird 2016 vermutlich noch stärker, da die US-Notenbank die Zinsen erhöht hat. Wir erwarten, dass ausländische Käufer weiter von diesen Rahmenbedingungen profitieren werden.“ (bk)
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