2015 hat sich der Geldumsatz mit 6,07 Milliarden Euro aus konventionellen Immobilienverkäufen am Frankfurter Grundstücksmarkt um 120 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert erhöht, wie aus einer Analyse von Aengevelt-Research hervorgeht.
Damit liege der Wert 32 Prozent über dem Mittel der jüngsten Dekade, das von 2005 bis 2014 bei 4,61 Milliarden per Jahr lag. Zusätzlich wurden nach Analysen von Aengevelt-Reserach auf dem Frankfurter Markt mittels Share-Deals, dem Verkauf von Unternehmens-/Gesellschaftsanteilen, 2,94 Milliarden Euro kontrahiert – nicht zuletzt zur Vermeidung der deutlich von 3,5 Prozent auf sechs Prozent gestiegenen Grunderwerbsteuer.
Transaktionsvolumen verfehlt Höchstwert nur knapp
Das Gesamttransaktionsvolumen am Frankfurter Grundstücksmarkt summiere sich 2015 auf rund 9 Milliarden Euro, ein Milliarde mehr als 2014. Der bisherige Rekordwert sei in 2007 mit 9,2 Milliarden Euro erreicht wurden.
Von dem Transaktionsvolumen aus Grundstückverkäufen entfielen laut Aengevelt 3,78 Milliarden Euro auf bebaute Grundstücke (minus acht Prozent), 724 Millionen Euro auf unbebaute Grundstücke (plus 67 Prozent) und 1,38 Milliarden Euro auf Wohneigentum (plus neun Prozent).
Der Geldumsatz im Bereich der Eigentumswohnungen erreiche mit 1,38 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert. Er spiegele zusammen mit dem um acht Prozent auf 339.000 Euro gestiegenen mittleren Kaufpreis je Eigentumswohnung die hohe Nachfrage nach Wohneigentum in Frankfurt wider. Dahinter stehe die wachsende Zahl von 732.000 Einwohnern und 411.000 Privathaushalten, denen ein marktaktiver Wohnungsbestand von 96 Prozent des Gesamtbestandes, beziehungsweise 366.000 Wohnungen gegenüberstehe.
Frankfurter Investmentmarkt legt weiter zu
Der Frankfurter Investmentmarkt legte 2015 nach Angaben von Aengevelt um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und erzielte ein Transaktionsvolumen (Asset- und Share-Deals) von 6,4 Milliarden Euro. Getragen werde dieser Umsatzanstieg insbesondere von Share-Deals, die um 900 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf 2,94 Milliarden Euro gestiegen seien.
Im Bereich der konventionellen Immobilienverkäufe verlief die Entwicklung unterschiedlich: Während Wohninvestments (Mietzinshäuser, Wohnanlagen) um 210 Millionen Euro auf den Höchstwert von einer Milliarde Euro zugelegt hätten, sei der Geldumsatz im Bereich der Gewerbeinvestments um 580 Millionen Euro auf 2,46 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Anteil ausländischer Investoren am Investmentmarkt habe 2015 sowohl auf Käufer als auch auf Verkäuferseite bei 55 Prozent gelegen.
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Spitzenrenditen nochmals gesunken
Die Konzentration der Nachfrage auf Top-Lagen und die Fokussierung auf Core-Objekte mit langfristigen Mietverträgen habe in Frankfurt bei Bürogebäuden dazu geführt, dass die Spitzenrendite im Jahresverlauf 2015 um 40 Basispunkte auf 4,2 Prozent nachgegeben habe. Dies gelte auch für die Anfangsrenditen für Wohn- und Geschäftshäuser: hier habe die Spitzenrendite um 15 Basispunkte auf vier Prozent nachgegeben.
Trends der Marktentwicklung
Die weiterhin hohe Nachfrage nach sicherheitsorientierten Immobilieninvestments würde Frankfurt zu einem der bevorzugten Anlageziele in Deutschland machen. Das Wohninvestmentsegment profitiere vom anhaltenden Einwohner- und Haushaltswachstum mit einem stabilem bis steigendem Transaktionsvolumen. Für 2016 ist nach Analysen von Aengevelt in Frankfurt ein Transaktionsvolumen (Asset-Deals) von bis zu sechs Milliarden Euro möglich. (kl)
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