Der griechische Staat lässt Wohnungen zwangsversteigern, wenn deren Eigentümer ihre Schulden beim Staat nicht begleichen können. Dagegen richten sich die Proteste von Notaren und Autonomen.
Griechische Notare haben sich am Mittwoch mit einem eintägigen Streik gegen die Zwangsversteigerung von Wohnungen von Bürgern gewendet, die ihre Schulden beim Staat nicht begleichen können. Dabei geht es insbesondere um Menschen, die wegen der Finanzkrise langfristig arbeitslos wurden und nur die von ihnen selbst bewohnte Immobilie besitzen.
Notare fordern Schutz von Bürgern
„Der Staat, die Politiker und die Justiz müssen Entscheidungen (zum Schutz der ärmeren Bürger) treffen“, erklärte der Verband der Notare des Landes.
Wegen der dramatischen Finanz- und Wirtschaftskrise könnten Tausende Menschen ihre einzige Wohnung verlieren, sagten Notare im Staatsradio. In einigen Fällen gehe es nur um offene Schulden beim Staat in Höhe von 700 Euro.
Tumulte in Gerichtssälen
Die Versteigerungen finden unter juristischer Aufsicht jeden Mittwoch in Gerichtssälen statt. Dabei kam es in den vergangenen Wochen zu Tumulten zwischen der Polizei und aufgebrachten Besitzern von Wohnungen, die versteigert werden sollten.
Autonomen, die den Wohnungsbesitzern beistehen, gelang es, mehrere Versteigerungen zu stoppen, indem sie Gegenstände auf die Notare und die Richter warfen, die am Verfahren teilnahmen, wie das Fernsehen zeigte. (dpa-AFX)
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