Extreme Marktereignisse können bei offenen Immobilienfonds dazu führen, dass übermäßige Anteilsrückgaben zu Teilen gar nicht bedient werden können. Zuletzt war dies bei britischen Immobilienfonds der Fall, die nach dem Brexit-Votum in kurzer Zeit hohe Mittelabflüsse zu verzeichnen hatten. Da die Fonds aber nur über 20 Prozent liquide Mittel verfügten, um die Anteilrückgaben zu bedienen, mussten einige der Fonds schließen.
Immobilienaktien bieten hohe Dividendenrendite
Das gute wirtschaftliche Umfeld und die fortlaufend guten Geschäftszahlen der meisten Immobilien-AGs haben die Aktien für viele Anleger attraktiv gemacht. Die hohe Nachfrage nach Immobilien treibt nicht nur die Mietpreise sondern auch die Preise für die Objekte selbst und damit auch ihren Wert und in Summe den des Gesamtbestandes der Immobilienkonzerne.
Ein weiterer Vorteil ist das niedrige Zinsniveau. Das Immobiliengeschäft ist sehr kapitalintensiv. Langfristige Finanzierungen aufzunehmen, um etwa neue Transaktionen zu stemmen, ist derzeit günstig.
Nicht minder verlockend ist die hohe Dividendenrendite, die die traditionell ausschüttungsstarken Unternehmen versprechen. Sie liegt aktuell bei den meisten Immobilienunternehmen zwischen drei und fünf Prozent pro Jahr. Kurssprünge der Aktien kommen noch hinzu, wenn man sie durch die geschickte Wahl des Kauf- und Verkaufszeitpunkts tatsächlich einstreicht.
Langfristige Investitionen lohnen
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Anleger müssen starke Nerven beweisen und Kursschwankungen aushalten, denn die Immobilienaktien laufen mit dem Börsentrend. Daher sollten Anleger nach Möglichkeit langfristig in Immobilienaktien investieren, um auf diese Weise kurzfristige Kursschwankungen aussitzen zu können.
Trotz Börsenvolatilität bleiben Immobilienaktien aber interessant, denn der Anstieg der Miet- und Kaufpreise in den Metropolen dauert weiter an. Die Niedrigzinsphase ebenso.
Gewerbeimmobilienaktien mit weiterem Kurspotenzial
Vor allem ausländische Investoren wollen verstärkt in den deutschen Immobilienmarkt investieren, da dieser im Vergleich zu anderen europäischen Märkten noch als relativ preiswert angesehen wird. Dies treibt die Aktienkurse weiter in die Höhe, was in den letzten Jahren vor allem bei Wohnimmobilienaktien zu beobachten war. Diese Aktien konnten bereits einen hohen Wertzuwachs verzeichnen.
Ein weiterhin erfolgreicher Kursverlauf ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen auch bei Gewerbeimmobilienaktien zu erwarten. Denn die Konjunktur entwickelt sich hierzulande weiter positiv, was die wirtschaftliche Entwicklung von Gewerbeimmobilien, wie Büro- oder Einzelhandelsobjekten, klassischerweise beflügelt.
Fazit: Anleger mit Interesse an einem indirekten Immobilieninvestment sollten die Anlage in liquide und renditestarke Immobilienaktien in Ihre Investitionsüberlegungen einschließen.
Peter Finkbeiner ist Mitglied des Vorstandes der TLG IMMOBILIEN AG, Berlin
Foto: TLG Immobilien