Immobiliengutachten hilft Käufern und Verkäufern

Eine gebrauchte Immobilie zu erwerben, ist oft günstiger, als selber zu bauen. Zudem birgt der Bau weniger Risiken als der Kauf. Dennoch sollten Immobilien vor dem Verkauf von einem unabhängigen Dritten bewertet werden, dazu rät TÜV Rheinland.

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Im Dachboden und Keller zeigen sich Schäden und Feuchtigkeit oft als erstes.

Im Jahr 2015 wollten sich nach Angaben von TÜV Rheinland knapp 58 Prozent der Deutschen eine gebrauchte Immobilie kaufen, nur 42 Prozent selbst bauen. Eine Immobilie aus zweiter Hand zu erwerben sei weniger riskant und oft billiger, als neu zu bauen.

„Sobald jemand eine gebrauchte Immobilie kaufen oder verkaufen möchte, sollte er sie von einem unabhängigen Dritten bewerten lassen“, empfiehlt Jörg Meinhardt, Experte für Immobiliengutachten bei TÜV Rheinland.

„Sachverständiger“ ist ungeschützter Begriff

Verkaufen oder kaufen Interessenten von Privatleuten, reiche meist ein „Modularer Immobiliencheck“. Grundleistung ist laut TÜV Rheinland eine Bauzustandsbegehung mit abschließendem Kurzbericht inklusive Fotos. Bei Bedarf würden Käufer oder Verkäufer den Check durch eine Marktwert- und Investitionskostenschätzung erweitern können.

„Bei der Wahl des Gutachters empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass er geprüft oder öffentlich bestellt und vereidigt ist“, sagt Meinhardt. Der Begriff „Sachverständiger“ sei nicht geschützt, jeder könne den Titel nutzen. Schalten Verkäufer eine Anzeige, empfiehle es sich zu erwähnen, dass die Immobilie durch ein Sachverständigengutachten geprüft wurde.

Höheres Interesse an geprüften Immobilien 

Auffällig sei, dass so gekennzeichnete Inserate mehr Anfragen erhalten würden. Neben Anzeigen in Online-Portalen lohnt es sich nach Angaben des TÜV Rheinland, das Objekt auch in regionalen Zeitungen zu bewerben. Damit würden die Verkäufer unterschiedliche Zielgruppen erreichen.

Zur genauen Beurteilung der Immobilie reiche eine Besichtigung der Wohnräume allein oft nicht aus. „Den Dachboden und Keller anzuschauen ist besonders wichtig, dort zeigen sich Feuchtigkeit und Mängel meist als Erstes“, so Meinhardt.

Wenn möglich, sollten Interessenten die Immobilie einmal morgens und einmal abends besuchen, damit sie die Umgebung zu unterschiedlichen Zeiten kennenlernen, rät TÜV Rheinland. Außerdem sei es ratsam, sich die vorhandene Infrastruktur wie beispielsweise Verkehrsanbindungen, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen oder auch niedergelassene Ärzte genau anzusehen. (kl)

Foto: Shutterstock

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