„Ende der Niedrigzinsen. Das Baugeld wird teurer!“, so oder ähnlich lasen sich die Schlagzeilen vieler Publikationen in den letzten Tagen. Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24 kommentiert die aktuellen Marktverhältnisse.
Ist das Ende der Niedrigzinsen erreicht? Wird sich sich das Baugeld wieder verteuern? Wie die aktuelle Zinssituation aus Sicht des Baufinanzierungsportals Baufi24 aussieht, kommentiert Geschäftsführer Stephan Scharfenorth.
Zinswende noch nicht bewiesen
„Der Laie und Baufinanzierungsinteressierte denkt sehr wahrscheinlich, ‚Oh, jetzt ist es vorbei mit den niedrigen Zinsen. Dann lieber schnell bauen oder kaufen, bevor ich leer ausgehe‘. Doch so einfach ist es nicht – oder sollte es zumindest nicht sein“, sagt Scharfenorth.
Auf der einen Seite handele es sich um eine vorweggenommene Einschätzung der Märkte. Ob es tatsächlich eine Zinswende ist, müsse sich erst beweisen. Aktuell reagiere der Markt auf die markanten Ankündigungen vom zukünftigen Präsidenten der USA Donald Trump.
„Ob Trumps Politik tatsächlich die Kraft hat eine Zinswende einzuleiten, bleibt abzuwarten. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Markt seine Einschätzung in kürzester Zeit verändert“, schätzt Scharfenorth die Lage ein.
Probleme lassen kurzfristige Zinswende nicht zu
„Auf der anderen Seite sehen wir unendlich viele ungelöste Probleme auf der ganzen Welt – insbesondere im Euroraum. Diese Situation lässt an sich keine kurzfristige Zinswende zu“, so Scharfenorth weiter.
Der einzige Grund warum die Baugeldzinsen steigen, sei die Tatsache, dass sich diese Zinsen an den Pfandbrief- und Anleiherenditen orientieren. Ziehen amerikanische Papiere an, erzeuge das Druck auf europäische Papiere.
„Unabhängig davon, ob sich tatsächlich eine ‚Wende‘ vollzieht oder nicht: Die Zinsbewegungen wird in kleinen Schritten vollzogen. Wer eine passende Immobilie gefunden hat, der sollte nun verbindlich werden“, rät Scharfenorth.
Überzogene Kaufpreise
Alle anderen Hauskäufer sollten nach Einschätzung von Scharfenorth Ruhe bewahren und keine voreiligen Schritte unternehmen. Sicherlich seien die Zinsen historisch niedrig.
Doch: „Die Kaufpreise sind jedoch deutlich überzogen und vielerorts nicht mehr marktgerecht. Eine Konsolidierung des Marktes scheint angebracht. Wer warten kann, wird vermutlich mit günstigeren Kaufpreisen belohnt.“ (kl)
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