Nach Jahren des Rückgangs ist das Platzierungsvolumen der Sachwertebranche 2015 erstmals wieder gestiegen. Wie bewerten Sie den Zustand der Branche?
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Eigentlich ist es sehr verwunderlich, dass die Nachfrage nach Sachwerten vor dem Hintergrund der aktuellen Niedrigzinsphase nicht deutlich größer ist. Die Branche musste sich nach Marktverwerfungen, Betrugsfällen und anschließender Regulierung vollständig neu aufstellen, dies hat allerdings deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als im Vorfeld zu erwarten war. Längst nicht alle Marktteilnehmer haben die sich daraus ergebenden Chancen genutzt. Mit zunehmender Platzierungsstärke werden nach und nach wieder mehr Anbieter an den Markt zurückkehren. Unserer Erfahrung nach sind viele Anleger da schon weiter als einige Berater, die sich immer noch nicht trauen, ihren Kunden die mittlerweile voll regulierten Sachwert-AIFs anzubieten. Insbesondere bei den nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) konzipierten Angeboten gibt es keinen Grund für die Zurückhaltung. Das KAGB bietet den größten Anlegerschutz, die beste Transparenz und die größte Haftungssicherheit für Berater und ist dadurch ein Segen für die Branche auf dem Weg zu wieder größerer Platzierungsstärke. Die Regulierung ist jedoch noch nicht zu Ende. Es bleibt abzuwarten, wie sich die „Markets in Financial Instruments Directive II“ (MiFID II) auf die Branche auswirken wird.
Interview: Kim Brodtmann
Foto: Florian Sonntag