Köln: Mieten steigen vor allem im unteren Preissegment

In Köln hat sich die dynamische Mietpreisentwicklung nach Angaben von Jones Lang LaSalle (JLL) im zweiten Halbjahr 2015 abgeschwächt und auf die unteren Preisklassen des Wohnungsmarktes verlagert.

Der Anstieg der Mietpreise hat sich im zweiten Halbjahr 2015 verlangsamt.

Auf Jahressicht seien die Angebotsmieten um 3,7 Prozent auf zehn Euro pro Quadratmeter monatlich gestiegen. Den höchsten Anstieg verzeichnete mit 7,5 Prozent der Stadtbezirk Kalk auf neun Euro pro Quadratmeter. Im Bezirk Ehrenfeld seien die Mieten nahezu auf Vorjahresniveau geblieben (plus 0,2 Prozent auf 10,50 Euro pro Quadratmeter).

Auf dem Eigentumswohnungsmarkt habe sich die Dynamik ebenfalls auf preiswerte Wohnlagen verlagert. Nachdem 2014 die Angebotspreise noch um zehn Prozent gestiegen seien, reduzierte sich der Anstieg in 2015 auf sieben Prozent. Im Mittel lägen die Angebote bei 2.910 Euro pro Quadratmeter. Den stärksten Zuwachs um 21,1 Prozent auf 2.220 Euro pro Quadratmeter verzeichnete laut JLL Chorweiler, getrieben durch seine Neubauwohnungen. In Rodenkirchen sanken die Medianpreise um 2,5 Prozent auf 3.370 Euro pro Quadratmeter.

Bevölkerungswachstum setzt sich fort

Seit 2009 sei die Bevölkerung um 4,6 Prozent gestiegen, die Haushaltszahl sei im gleichen Zeitraum um 3,7 Prozent gestiegen. Trotz zunehmender Suburbanisierung sollte das Bevölkerungswachstum in Köln auch in den kommenden Jahrzehnten anhalten. Während die deutsche Bevölkerung in Zeiten knapper werdenden Wohnraums und steigender Preise Köln Richtung Umland verlasse, steige aufgrund der attraktiven Arbeitsmarktbedingungen die Zuwanderung durch die ausländische Bevölkerung.

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Der Schwerpunkt der Bautätigkeit in den letzten fünf Jahren liege in den gehobenen Wohnlagen. Während die Bautätigkeit in Köln im Durchschnitt nur um 2,4 Prozent zugenommen habe, stieg der Wohnungsbestand in Rodenkirchen um 4,8 Prozent und in Lindenthal um 4,4 Prozent. Der Bestand an geförderten Wohneinheiten sei 2014 unter 39.000 gefallen. Ziel der Stadt sei es, jährlich rund 1.000 Sozialwohnungen zu bauen.

Bislang keine Auswirkung der Mietpreisbremse

„Für 2016 gehen wir von einer Fortsetzung der moderaten Miet- und Kaufpreisentwicklung des zweiten Halbjahres 2015 aus. Die Mietpreisbremse, die im Oktober eingeführt wurde, hat sich bislang noch nicht auf die Preisentwicklung ausgewirkt. Vielmehr wurden im November und Dezember die höchsten Mieten 2015 notiert“, so Sebastian Grimm, JLL Team Leader Residential Valuation Advisory Frankfurt. (kl)

Foto: Shutterstock

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