Im Jahresvergleich sind nach Angaben von Jones Lang LaSalle die Angebotsmieten in München um 2,2 Prozent gestiegen, nach einem Plus von 4,4 Prozent im Vorjahr. In einfacheren Lagen im Süd-Osten und Süden, wo das Mietpreisniveau noch unterdurchschnittlich ist, seien die Mieten im Durchschnitt stärker gestiegen.
„Der rückläufige Anstieg der Mieten steht bislang in keinem Zusammenhang mit der Einführung der Mietpreisbremse im August. Unsere Auswertungen hatten bereits in der ersten Jahreshälfte ein Abflachen des Aufwärtstrends gezeigt“, sagt Roman Heidrich, bei JLL Team Leader Residential Valuation Advisory Berlin.
Preissteigerung auf dem Eigentumswohnungsmarkt stärker
Im Gegensatz zum Mietmarkt habe sich der Aufwärtstrend auf dem Eigentumswohnungsmarkt mit einem Zuwachs von knapp neun Prozent auf 6.080 Euro pro Quadratmeter jedoch fortgesetzt. „Trotz Verdoppelung innerhalb weniger Jahre scheint bei den Kaufpreisen noch kein Ende der Preissteigerungen absehbar“, so Heidrich.
Der Preisanstieg verteile sich auf unterschiedliche Lagequalitäten und Bezirke. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und der Bezirk Mitte-Süd seien die teuersten Teilmärkte, die gleichzeitig die höchsten Preisanstiege verzeichneten. Das anhaltende Bevölkerungswachstum in Kombination mit den geringen Wohnungsneubauten werde die Mieten und Kaufpreise in den nächsten Jahren weiter steigen lassen.
Weitere Bevölkerungszuwächse erwartet
Im Jahr 2015 wuchs die Bevölkerung nach Angaben von JLL um rund 30.000 Einwohner (2,1 Prozent). Bis 2030 erwarte die Stadt einen weiteren Zuwachs um mehr als 200.000 Einwohner auf über 1,7 Millionen. Der Zuwachs beruhe größtenteils auf Zuwanderung aus dem Ausland, insbesondere Arbeitsmigration aus dem EU-Ausland.
Nach Einschätzung von JLL wird München weiterhin eine der am stärksten wachsenden Großstädte in Deutschland bleiben und entsprechende Nachfrageimpulse auf dem Wohnungsmarkt erfahren.
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Wenig Baugenehmigungen
Im Gegensatz dazu stehe der niedrige Genehmigungsstand von Baugenehmigungen in den ersten drei Quartalen 2015. Für das vergangene Jahr könne der niedrigste Genehmigungsstand seit 2010 erreicht werden. Der stark regulierte Mietwohnungsneubau werde in München fast ausschließlich durch die öffentliche Hand betrieben.
Die Statistik lasse allerdings zweifeln, ob durch diesen Markteingriff mehr Wohnraum zur Verfügung gestellt werde. Zugleich zähle München bei den Preisen und ihrer Entwicklung zu den Spitzenreitern. Die begrenzete Flächenverfügbarkeit im Stadtgebiet sei ein weiteres Hemmnis für ein größeres Neubauvolumen. (kl)
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