Stabile Erträge stehen im Fokus
In diesem Umfeld ist es für die Fondsgesellschaften 2016 wichtig, stabile Erträge mit dem Bestandsportfolio zu erwirtschaften. „Attraktiv werden daher die Produkte bleiben, die ihre Hausaufgaben in der Vermietung gemacht haben und durch Verkäufe Portfoliorisiken ausgekehrt haben“, sagt Kutscher.
Besonders gute Perspektiven hätten international investierende Fonds, die Sourcing-Engpässe in Europa durch Engagements in wachstumsstarken Wirtschaftsräumen wie Australien, Mexiko oder den USA ausgleichen könnten. Die Auflage neuer Immobilienfonds ist angesichts des Mangels an geeigneten Objekten für 2016 in weite Ferne gerückt. „Keine Gesellschaft will den Fehler von 2007 wiederholen, in einer Hochpreisphase einen Fonds neu aufzubauen“, sagt Sebastian.
Immobilien-AGs kämpfen mit dem knappen Objektangebot
Sollten OIFs die Mittelzuflüsse tatsächlich stoppen, können Anleger alternativ Immobilienaktien kaufen. Das Segment kämpft zwar wie die OIFs mit dem knappen Objektangebot, erlebt jedoch derzeit eine Übernahmewelle. Der aus der Fusion der Wohnungsgesellschaften Deutsche Annington und Gagfah hervorgegangene Branchenriese Vonovia schluckte die Gruppe Süddeutsche Wohnen (Südewo). Zuletzt hatte Vonovia ein Übernahmeangebot für die Deutsche Wohnen AG vorgelegt. Der Gewerbeimmobiliensektor ist ebenfalls in Bewegung: Die Alstria Office übernahm Anfang November 2015 die Deutsche Office und ist mit einem Bestandswert von rund 3,5 Milliarden Euro aktuell die größte Gewerbeimmobilien-AG Deutschlands.
Der Trend hin zur Übernahme von Konkurrenzunternehmen wird sich bei den Immobilien-AGs in 2016 mit großer Wahrscheinlichkeit fortsetzen. „Die in Deutschland sehr zersplitterte Unternehmenslandschaft sollte sich weiter konsolidieren, um bei den Gesellschaften die kritische Masse zu erreichen. Da gibt es noch einiges zu tun“, erwartet Helmut Kurz, Leiter Immobilienaktien, REITs und Makrostrategie beim Stuttgarter Bankhaus Ellwanger & Geiger.
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