Nicht nur Dresden und Leipzig, auch Mittelstädte in Ostdeutschland verzeichnen eine hohe Wohnungsnachfrage. Einer Marktstudie der TAG Immobilien AG zufolge locken B-Städte mit Renditen von durchschnittlich neun Prozent.
Ostdeutsche Mittelstädte erleben ein Comeback. Nicht nur die Bevölkerung und die Haushaltszahlen wachsen, auch der Arbeitsmarkt und die Kaufkraft entwickeln sich vielerorts positiv. Die neue Attraktivität der ostdeutschen Groß- und Mittelstädte lässt Miet- und Kaufpreise an den lokalen Wohnungsmärkten deutlich steigen – bei gleichzeitig attraktiven Renditen.
Zu diesem Ergebnis kommt der „Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland“ der TAG Immobilien AG. Für den Bericht ließ die TAG von dem Immobilienberatungsunternehmen Wüest & Partner Deutschland insgesamt 27 ostdeutsche Groß- und Mittelstädte analysieren.
In die Untersuchung eingeflossen sind Daten zur demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung, zur Bautätigkeit wie auch zu Miet- und Kaufpreisen sowie Renditen.
Die heimlichen Stars im Osten
Demnach ist der Bevölkerungsrückgang zumindest in den ostdeutschen Mittelstädten passé, die Städte wachsen wieder und die Arbeitslosenquoten seien fast überall zweistellig gesunken. Die wachsende Wirtschaft führe vielerorts zu steigender Kaufkraft, sinkenden Leerstandsquoten und attraktiven Renditen.
„Im sächsischen Chemnitz beispielsweise stieg die Kaufkraft innerhalb von fünf Jahren um knapp 15 Prozent. In Verbindung mit sinkenden Leerstandsquoten und einem noch günstigen Mietpreisniveau verspricht diese Entwicklung Renditen von über neun Prozent, an der Spitze bis zu 12,5 Prozent“, sagt Claudia Hoyer, Vorstand der TAG Immobilien AG.
„Sind die B-Standorte zudem noch Hochschulstandort, steigert dies ihre Attraktivität zusätzlich“, so Hoyer weiter. Das benachbarte Freiberg ziehe als Universitätsstadt nicht nur Studierende an. So konnte die Stadt im Erzgebirge bereits vor sechs Jahren einen Leerstand von knapp unter acht Prozent aufweisen. Durch die steigende Nachfrage seien die Preise für Wohneigentum in den letzten fünf Jahren um fast 40 Prozent gestiegen. Die Renditen gleichen denen in Chemnitz und können auf das Gros der analysierten Städte übertragen werden.
Preiswachstum in Jena und Weimar
Auch in Thüringen sei Wohneigentum noch nie so teuer wie heute gewesen. Jenas Quadratmeterpreise für Eigentum hätten von 2011 bis 2016 (erstes Halbjahr) um 22 Prozent zugelegt und lägen mittlerweile bei rund 2.100 Euro.
Davon profitiere auch das knapp 30 km entfernte Weimar. In der Kultur- und Universitätsstadt seien die Wohnungspreise in den letzten fünf Jahren um rund 42 Prozent auf 1.676 Euro (erstes Halbjahr 2016) gestiegen. Zinshäuser wechselten hier durchschnittlich zum 15-Fachen den Besitzer und bringen im Schnitt 6,7 Prozent ein. Die Mieten zogen in den letzten fünf Jahren um 14 Prozent an.