Bei den Preisen für Wohnungen und Häuser in Bayern ist nach Einschätzung der bayerischen Sparkassen-Finanzgruppe keine Entspannung in Sicht. Im vergangenen Jahr seien gebrauchte Eigentumswohnungen im Schnitt um acht Prozent teurer geworden – mit einer ähnlichen Größenordnung rechnen die Makler der Sparkassen und der LBS auch in diesem Jahr.
„Investoren wie Eigennutzer sind vor allem an Immobilien in Städten oder deren näherem Umfeld interessiert“, sagte der Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-Gesellschaft, Paul Fraunholz, am Mittwoch in München.
Die Preisunterschiede innerhalb Bayerns werden dabei aber immer größer: Für den Preis eines Ein- oder Zweifamilienhauses in München könnten sich Verbraucher in einigen Regionen Oberfrankens inzwischen schon fünf Häuser kaufen: In Hof, Kulmbach oder Cham seien Häuser in einer mittleren bis guten Lage bereits für weniger als 200 000 Euro zu haben.
München bleibt für ausländische Investoren attraktiv
In München hingegen sei nach den Preiserhöhungen der vergangenen Jahre kaum noch ein Haus unter einer Million Euro zu bekommen, sagte Fraunholz. „Otto Normalverbraucher“ mit einem normalen Gehalt können ein Haus in der bayerischen Landeshauptstadt kaum finanzieren.
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Viele Käufer hätten aber soviel Eigenkapital, dass ein Kredit kein großes Thema sei. Zudem spielen nach Beobachtung der Makler immer mehr internationale Kunden auf dem Immobilienmarkt mit, denen die Preise in München im Vergleich zu London oder Paris immer noch günstig erschienen.
Nullzinspolitik steigert Immobiliennachfrage
Im Mittelfeld liegen die Häuserpreise im Freistaat mit 450 000 bis 550 000 Euro in Nürnberg, Augsburg, Rosenheim, Lindau oder Neu-Ulm. Noch teurer wird es in Regensburg, Ingolstadt, Landsberg oder Bad Tölz mit 550 000 bis 700 000 Euro. Darüber liegen vor allem die Landkreise rund um München sowie Miesbach und Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern.
Die Immobilien-Plattform Immobilienscout24 rechnet auch in Zukunft mit großem Interesse an Immobilien. Spätestens seit der Nullzins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank stehe fest, dass günstiges Baugeld auch in den kommenden Jahren verfügbar sein wird. Das werde die Nachfrage nach Wohneigentum auf einem hohen Niveau halten, insbesondere in den gefragten Ballungszentren, hatte Chefanalyst Jan Hebecker nach der EZB-Entscheidung erklärt.
Quelle: dpa-AFX
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