Der BNP Paribas Real Estate Confidence Index (RECI) deutet auf anhaltend günstige Investitionsbedingungen in Großbritannien, Deutschland und Frankreich im Jahr 2017 hin. Führende Investoren zeigen sich unbeeindruckt vom Brexit.
Laut des aktuellen BNP Paribas Real Estate Confidence Index zeigen sich führende Investoren in Deutschland und Frankreich größtenteils unbeeindruckt vom Brexit, und auch die Stimmung in Großbritannien hellte sich im dritten Quartal wieder auf. Die Investmentbedingungen in Großbritannien, Deutschland und Frankreich im Jahr 2017 seien günstig.
Positive Stimmung trotz Brexit
„Die Mehrheit der Investoren ist der Überzeugung, dass sich die Situation auf dem britischen Investmentmarkt im Jahr 2017 entweder verbessert oder unverändert bleibt, was auf eine anhaltend positive, wenn auch etwas langsamere, Marktentwicklung in Großbritannien hindeutet. London gehört weiterhin zu den aktivsten Märkten weltweit, wobei die gesamtwirtschaftliche Situation für Investoren weiterhin ausgesprochen vorteilhaft für den Erwerb von Immobilien ist“, so Simon Williams, Head of UK Investment bei BNP Paribas Real Estate.
„Nach dem Rekordvolumen auf dem französischen Investmentmarkt im Jahr 2015 gehen wir nicht davon aus, dass sich dieses Ergebnis in diesem Jahr wiederholt, jedoch ist das Marktgeschehen nach wie vor sehr dynamisch. Auch französische Fonds und Versicherungsgruppen verzeichnen hohe Kapitalzuflüsse und investieren in großem Stil“, so Olivier Ambrosiali, Head of Investment bei BNP Paribas Real Estate.
„Die Nachfrage von internationalen Investoren, insbesondere aus Nordamerika und Asien, ist groß, was auf das aktuelle Niedrigzinsumfeld zurückzuführen ist. Schließlich sorgt die Konjunkturerholung in Frankreich für eine äußerst positive Entwicklung auf dem Bürovermietungsmarkt, wo sich der Flächenumsatz fast auf Rekordniveau bewegt“, sagt Ambrosiali.
Stimmungsbarometer der Branchenführer
Der RECI bildet jedes Quartal die Stimmung unter den wichtigsten Branchenführern hinsichtlich einer Reihe von Themen ab. Unter anderem wird ermittelt, wie groß der Anteil der Investoren ist, die jeweils von verbesserten, verschlechterten oder unveränderten Investmentbedingungen in den kommenden zwölf Monaten ausgehen.
Eine Umfrage unter Branchenführern habe ergeben, dass sich die Investmentbedingungen auf den drei wichtigsten europäischen Märkten trotz größerer politischer und wirtschaftlicher Ungewissheiten im Jahr 2017 weiterhin positiv entwickeln werden. Der Anteil der Investoren die kaufen wollen liege über dem Anteil der Investoren, die verkaufen wollen.
Laut des aktuell veröffentlichten BNP Paribas Real Estate Confidence Index (RECI) gehen 70 Prozent der im dritten Quartal 2016 auf diesen Märkten aktiven Investoren davon aus, dass die Bedingungen in den nächsten zwölf Monaten unverändert bleiben, allerdings bei nachlassender Dynamik.
Zurückhaltung deutscher Investoren
Die Aussichten für den französischen Markt haben sich im dritten Quartal laut RECI verbessert, während sich Investoren in Deutschland etwas zurückhaltender zeigen, was wohl auf die bereits erzielten historischen Höchstmarken zurückzuführen ist.
„Aufgrund der stabilen Konjunktur und der positiven Entwicklung des Arbeitsmarkts beobachten wir unter Investoren eine große Nachfrage nach deutschen Büroimmobilien. Die Mehrheit der Investoren ist sich bewusst, dass der harte Wettbewerb zu einem anhaltenden Renditedruck führt und ist bereit, diese Entwicklung zu akzeptieren. Das gilt insbesondere für Berlin, wo in den nächsten Jahren mit hohen Mietsteigerungen zu rechnen ist“, sagt Sven Stricker, Geschäftsführer und Bereichsleiter Investment bei BNP Paribas Real Estate Deutschland.
Gleichbleibende Finanzierungsbedingungen
Das Ergebnis lasse zum ersten Mal seit Einführung des RECI vor zwölf Monaten auf eine Trendwende hin zum Käufermarkt schließen. Der Anteil der Investoren, die ihre Vermögenswerte in allen Anlageklassen halten wollen, liege bei 44 Prozent.
Die meisten Investoren sind der Meinung, dass bei den Finanzierungsbedingungen in Europa im nächsten Jahr nur leichte Veränderungen wahrscheinlich sind. Mögliche Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen der Zentralbanken würden überwiegend als relativ gering eingeschätzt. (kl)
Foto: Shutterstock