Im Prozess um millionenschwere Betrügereien des Immobilienunternehmens S&K hat der Firmengründer Jonas Köller die Anklagevorwürfe massiv bestritten.
Der 34-jährige bezichtigte am Mittwoch vor dem Frankfurter Landgericht vielmehr die Staatsanwaltschaft, falsche Vorwürfe gegen ihn erhoben und die gut laufenden Geschäfte von S&K gestört zu haben. Köller sitzt wie fünf Mitangeklagte seit Februar 2013 in Untersuchungshaft.
Als Beispiel für lohnende Geschäfte nannte Köller den Erwerb einer Obdachlosenunterkunft in Offenbach, die 2007 bei einer Zwangsversteigerung für nur 300.000 Euro gekauft und einige Jahre später aufgrund eines gut dotierten langfristigen Mietvertrags an einen Investor für 1,6 Millionen Euro weiterverkauft worden sei.
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Der Reingewinn von mehr als einer Million Euro „war eines der besten Geschäfte von S&K überhaupt. Ich verstehe wirklich nicht, was an dem Geschäft nicht gestimmt haben soll“, sagte Köller mit Blick auf die Staatsanwälte im Gerichtssaal.
Verhandlung seit September
Der 34-Jährige ist bislang der dritte der sechs Angeklagten, der sich zu den Vorwürfen der Anklage äußert. Zusammen mit den fünf Mitangeklagten werden ihm bandenmäßiger Anlagebetrug mit einem Schaden von rund 240 Millionen Euro zu Lasten von rund 1.000 Kapitalanlegern vorgeworfen. Das Landgericht verhandelt bereits seit September.
Quelle: dpa-AFX
Foto: Landgericht Frankfurt am Main