Vielen Verkäufern behagt die Vorstellung überhaupt nicht, ihre Privaträume in der Öffentlichkeit des Netzes präsentiert zu sehen. Der Hamburger Premiumimmobilienmakler Dahler und Company setzt daher verstärkt auf die stille Vermarktung.
Die Digitalisierung habe die Immobilienbranche in den vergangenen Jahren grundlegend umgewälzt. Sei es noch zuvor der persönliche Kontakt zwischen Verkäufer, Makler und Interessenten, mit dem der Verkaufsprozess begann, öffne sich heute in den einschlägigen Online-Portalen ein gewaltiges Angebot an Häusern und Wohnungen.
Mangelnde Privatssphäre
„Die totale Transparenz von Angebot und Nachfrage, so scheint es, der Traum eines offenen Marktes. Die Kehrseite wird gerne übersehen: dass Menschen, die ihr Zuhause verkaufen wollen, jedem, der schauen möchte, mithilfe von Fotos Einblick in ihre Privatsphäre verschaffen müssen, wenn ihre Immobilienanzeige die nötige Wirkung erzielen soll“, weist Stephan Körner, Geschäftsführer für den Standort Außenalster-Ost auf die Nachteile hin.
Damit würden Preisvorstellungen für Nachbarn, Freunde, Kollegen oder völlig Unbekannte öffentlich. „Im Premiumsegment, auf das wir spezialisiert sind, kann das besonders schwer wiegen – wer möchte schon, dass die Mitarbeiter oder Kunden erfahren, wie und wo der Vorgesetzte oder Firmeninhaber wohnt, welchen Verkaufspreis er für seine Immobilie erzielen möchte?“, so Körner.
Kunden bevorzugen Diskretion
„Wir erleben immer häufiger, dass Kunden diese Art der Präsentation ablehnen. Sie wünschen und fordern eine diskrete Abwicklung des Verkaufs – wir nennen sie stille Vermarktung“. Diese beruhe auf einer detaillierten Kenntnis des Marktes, umfassender Immobilien-Expertise, persönlichem Kundenkontakt, Diskretion und Verlässlichkeit.
Mithilfe der Begutachtung des Objekts, der Ermittlung des realistischen Preises und der gezielten persönlichen Ansprache der Kunden gelinge die Suche nach dem Käufer. Basis sei eine gut gepflegte Kundenkartei. Aufgrund der intensiven Kundenbindung kenne der Berater die Preisvorstellungen seiner Kunden und könne einschätzen, in welchem Zeitrahmen die Vermarktung realistisch ist.
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„Das verhindert einen typischen Fehler, den wir immer wieder beobachten: dass Immobilien zu überzogenen Kaufpreisforderungen an den Markt kommen, Käufer sich abwenden und die Objekte übermäßig lang am Markt bleiben, ja, dann häufig sogar mit größeren Preisabschlägen verkauft werden müssen“, sagt Körner. (kl)
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