Vonovia: Gewinnsprung nach neun Monaten

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia zeigt sich nach einem Gewinnsprung in den ersten neun Monaten weiterhin zuversichtlich. Das Unternehmen hofft auf ein gutes Geschäftsjahr 2017.

Vonovia
Vonovia Unternehmenszentrale in Bochum.

Das im Dax notierte Immobilienunternehmen Vonovia peilt nicht nur im laufenden Jahr einen deutlichen Gewinnanstieg an, sondern auch für das kommende Jahr. „Das dritte Quartal entwickelte sich entsprechend unseren Erwartungen gut“, sagte Unternehmenschef Rolf Buch bei Vorlage der Neunmonatszahlen am Donnerstag.

Optimistische Pläne für 2017

Deshalb halte Vonovia an der zuletzt angehobenen Prognose für 2016 fest und habe einzelne Ziele noch einmal nach oben anpassen können. Der operative Gewinn sollte dann 2017 noch einmal mehr als zehn Prozent zulegen.

Zudem rechnet Buch damit, dass das Immobilienvermögen von Vonovia Ende 2016 um ein Fünftel über dem des Vorjahres liegen wird. Dabei werden die Schulden herausgerechnet. Und im kommenden Jahr sollte der Wert noch einmal steigen.

FFO erreicht Höchstwert

Vonovia profitiert nach eigenen Angaben neben einer guten Geschäftsentwicklung auch von der Modernisierung seiner Wohnungen. Die Aktie legte im frühen Handel um zwei Prozent zu.

Das in der Branche viel beachtete operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO 1 – Funds from Operations) werde 2016 den Höchstwert von rund 760 Millionen Euro erreichen. Von dem Gewinnanstieg sollen auch die Aktionäre profitieren. Das Vonovia-Management um Unternehmenschef Rolf Buch plant, die Dividende um 19 Prozent auf 1,12 Euro anzuheben.

Für das kommende Jahr rechnet das Unternehmen erneut mit mehr Gewinn. Der FFO 1 soll 2017 auf 830 bis 850 Millionen Euro steigen. Die geplante Milliardenübernahme sei dabei noch nicht berücksichtigt, sagte Buch.

Übernahmepläne

Der Bochumer Immobilienriese will das börsennotierte Wiener Immobilienunternehmen Conwert mit seinen rund 24 500 vorwiegend in Deutschland gelegenen Wohnungen übernehmen. Das erwartete Gesamtvolumen liegt bei rund 2,9 Milliarden Euro. Vonovia will die Angebotsunterlagen am 17. November wie geplant veröffentlichen. Damit könnte die Übernahme Anfang Januar vollzogen sein.

Zudem plant Vonovia 2017 Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro. Vonovia werde damit soviel investieren wie in den vergangenen drei Jahren zusammen, sagte Buch. Schwerpunkte dabei seien Neubau, Dachaufstockung und Modernisierung. Einschließlich der Ausgaben für die Neubauten will Vonovia seine Investitionen im laufenden Jahr auf bis zu 840 Millionen Euro ausbauen.

Mit sanierten Wohnungen können Vermieter in der Regel auch die Mieten anheben. Vonovia verfügt über bundesweit rund 340.000 Wohnungen mit regionalen Schwerpunkten in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Baden-Württemberg.

Steigender Konzernüberschuss

In den ersten neun Monaten kletterte der FFO 1 dank seiner jüngsten Zukäufe um knapp 30 Prozent auf 571,6 Millionen Euro. Neben den Übernahmen profitierte Vonovia (ehemals Deutsche Annington) auch von steigenden Mieteinnahmen sowie einem geringeren Leerstand. Die Mieteinnahmen stiegen in den ersten neun Monaten um 13,4 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro.

Zudem verdiente das Unternehmen mit Dienstleistungen rund um die Immobilie fast doppelt soviel. Die Leerstandsquote ging im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Aufwendungen für die Instandhaltung und Modernisierung stiegen um 10,4 Prozent auf 516,7 Millionen Euro.

Der Konzernüberschuss legte auf 278,3 Millionen Euro zu, nach 193,5 Millionen im Vorjahr. Hier profitierte Vonovia auch von Verkäufen von Wohnungen unter anderem an den Konkurrenten LEG. Deutschlands größter Immobilienkonzern mit Sitz in Bochum ist in den vergangenen Jahren vor allem durch Großübernahmen wie Gagfah, Süddeutsche Wohnen (Südewo) und Franconia stark gewachsen. Vonovia beschäftigte zuletzt rund 7.100 Mitarbeiter. (dpa-AFX)

Foto: Vonovia

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