Der Immobilienkonzern Vonovia will bei der geplanten Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen auf Nummer sicher gehen: Unmittelbar vor Ablauf der bisherigen Annahmefrist senkten die Bochumer die formale Mindestannahmeschwelle auf 50 Prozent ab.
Bisher lag diese Schwelle auf unverwässerter Basis bei 57 Prozent. Die Annahmefrist verlängerte sich zudem um zwei Wochen bis zum 9. Februar 2016. Die Annahmequote lag zuletzt deutlich unter dem Zielwert.
Der Sicherheitspuffer für Vonovia sei damit abgesenkt worden, erklärte Finanzchef Stefan Kirsten. So solle sichergestellt werden, dass die Gesellschaft am Ende die erforderliche Kontrolle über die Deutsche Wohnen erhalte. Notwendig für den Vollzug der Übernahme sei auf vollverwässerter Basis weiter eine Mehrheit von mindestens 50 Prozent plus eine Aktie. Nur mit einer Mehrheit können das volle Synergiepotential realisiert werden.
Mieterbund und Deutsche Wohnen lehnen Übernahme ab
Die von dem Branchenprimus Vonovia vorgelegte Offerte ist nicht unumstritten: Der Deutsche Mieterbund lehnt das milliardenschwere Angebot an die Aktionäre ebenso ab wie der Übernahmekandidat Deutsche Wohnen selbst.
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Während Mieterbund-Sprecherin Silke Gottschalk Einsparungen zulasten der Mieter fürchtet, warnt Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn vor finanziellen Nachteilen und erhöhten Risiken durch den Zusammenschluss. Vonovia verweist dagegen auf mögliche Einsparungen in Millionenhöhe.
Quelle: dpa-AFX
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