Der Index für die globalen Mieten von hochwertigen Wohnimmobilien hat nach Angaben von Knight Frank im Jahresrückblick per Ende Juni 2016 um 0,5 Prozent angezogen. Den größten Zuwachs verbucht Moskau.
Der „Prime Global Rental Index“, mit dem die internationale Immobilienberatung Knight Frank vierteljährlich weltweit die Spitzenmieten im erstklassigen Wohnungssektor an 17 global bedeutenden Städten untersucht, ist per Ende des zweiten Quartals 2016 um 0,5 Prozent gestiegen.
Bei der letzten Auswertung Ende März war ein leichter Rückgang verbucht worden. Die Zahl der Städte, die positives Wachstum verzeichnen, hat nach Aussage von Knight Frank von sieben im ersten Quartal 2016 auf aktuell zehn zugenommen.
Größter Plus in Moskau
Mit einem Jahresplus von 11,1 Prozent belegt Moskau den Angaben zufolge im Städtevergleich den Spitzenplatz. Erhebliche Investitionen in die Infrastruktur der russischen Hauptstadt, ein markantes Abflauen des wirtschaftlichen Abschwungs im Land und substanzielle Gewinne durch den Ölpreis hätten das Mietwachstum im letzten Quartal gestützt.
Am unteren Ende der Skala befinde sich erneut Nairobi. In der Hauptstadt von Kenia seien die Mieten für Luxuswohnungen um 9,2 Prozent gefallen. Seit dem dritten Quartal 2011 waren die Mieten im Schnitt um 9,7 Prozent in die Höhe geklettert, aktuell würden die Verluste den früheren Höhenflug ausgleichen.
Preisrückgang in London
Der Abschwung im Luxussegment von London setzt sich mit einem Minus von drei Prozent fort. Dafür sei nicht nur ein höheres Angebot, sondern auch Unsicherheiten an den Finanzmärkten verantwortlich. Die Daten dieses Index beziehen sich zum Großteil auf den Zeitraum vor dem EU-Referendum.
Die Schere zwischen dem ersten und letzten Platz des Rankings hat sich laut Knight Frank erheblich geweitet. Zwischen Moskau und Nairobi liegen 20,3 Prozent. Ein Jahr zuvor habe dieser Wert noch bei 15,1 Prozent gelegen.
Nach Regionen betrachtet seien die Mieten in Nordamerika im dritten Quartal in Folge am stärksten gestiegen. Per Ende Juni 2016 hätten sie um 4,4 Prozent zugelegt. Im gleichen Zeitraum verzeichnete Afrika Verluste von durchschnittlich 3,9 Prozent.
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Positive Prognose
„Auch wenn die Unsicherheiten durch den Brexit und die anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA anhalten, beobachten wir ein positivere globale wirtschaftliche Entwicklung“, kommentiert Taimur Khan, Senior Research Analyst bei Knight Frank. „Nachhaltig positive Wirtschaftsdaten aus den USA, Wachstum in den Emerging Markets durch leichteren Zugang zu den Kreditmärkten sowie die steigende Nachfrage nach Rohstoffen aus China deuten auf einen guten weiteren Verlauf dieses Jahres hin. Diese Faktoren werden wohl die Nachfrage seitens der Unternehmen nach luxuriösen Wohnimmobilien ankurbeln.“ (bk)
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