Der Immobilienboom in Deutschland ist intakt. Anlageimmobilien sind weiterhin enorm nachgefragt. Allerdings ist die Standortwahl mehr denn je ein wichtiger Kauffaktor, weiß Björn Peickert, DI Deutschland.Immobilien
Der Trend zur Kapitalanlage Immobilie hält bei momentan niedrigen Zinsen sowie relativ hohen Inflationsraten weiter an. Wer beim Kauf den richtigen Standort wählt, kann langfristig von den erworbenen Objekten profitieren. Denn grundsätzlich gilt: Je besser die Lage, desto größer die Chance auf Wertstabilität und eine hohe Mietrendite.
Parameter für das Kriterium „Attraktivität“
Traditionell gelten Grundstücke und Häuser in Ballungsräumen wie Hamburg oder München als solide Investitionsmöglichkeit. Einwohnerzahl und Bekanntheitsgrad sind nur zwei Messwerte, die die Attraktivität des Standortes und den Gewinnabwurf bestimmen. Kleinere Städte können ebenfalls ein großes Potenzial für Wertsteigerungen und hohe Mietrenditen bieten.
Die Beschäftigten- und Einwohnerzahlen der Region, der Wohnungsleerstand sowie die wirtschaftliche Stabilität zählen dabei als Parameter für das genannte Kriterium „Attraktivität“. Sie eignen sich gut als erste Indikatoren für Werterhalt oder -steigerung des Objektes.
Beispielsweise werden dem niedersächsischen Ammerland bis 2025 bei positiver Bevölkerungsentwicklung gute Standortqualitäten mit geringem Leerstandsrisiko prognostiziert. Dabei bringt man die ländliche Region spontan nicht unbedingt mit Begriffen wie Wirtschaftsstabilität oder Attraktivität in Zusammenhang.
Durch die Augen des potenziellen Mieters
Objektspezifische Besonderheiten fallen bei der Standortwahl einer Anlageimmobilie ebenfalls ins Gewicht. Schließlich legen Urlauber in Ferienwohnungen auf andere Dinge Wert als etwa Singles in Mikroimmobilien. Am besten betrachtet man das Objekt durch die Augen des potenziellen Mieters.
Anbindung an den Nahverkehr, Geräuschkulisse, leicht zu erreichende Lebensmittelläden, die Nähe zur Innenstadt, zu Parks oder zu schulischen Einrichtungen – diese und unzählige weitere Faktoren beeinflussen je nach Nutzungsart die Vermietbarkeit sowie Rendite. Bei Pflegeimmobilien fällt dabei die Nachfrage nach Pflegeplätzen besonders ins Gewicht.
Diese steigt durch den demografischen Wandel bundesweit kontinuierlich an. Studien warnen schon jetzt vor einem bevorstehenden Mangel an entsprechenden Pflegeeinrichtungen. Somit bestimmt bei dieser Art von Kapitalanlage neben der Lage auch die Nachfrage den Wert.
Zusammengefasst gilt: Wer eine wertstabile Immobilie erwerben möchte, filtert Standorte mit positiven Zukunftsprognosen heraus und entscheidet sich je nach Immobilienart sowie unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des zukünftigen Mieters für oder gegen den Kauf des Objektes.
Autor Björn Peickert ist Vorstandsmitglied der DI Deutschland.Immobilien AG.
Foto: DI Immobilien