Deutlich mehr als 20 in Großbritannien ansässige Banken haben inzwischen wegen des Brexits bei der deutschen Finanzaufsicht Bafin vorgesprochen, teilte die Bankenaufsicht mit. Konkrete Anträge werden für das zweite Halbjahr erwartet.
Eine zweistellige Zahl habe bisher signalisiert, dass sie sich für den Standort Frankfurt interessiere, sagte der Chef der Bankenaufsicht, Raimund Röseler, am Dienstag in Frankfurt. Ein konkreter Antrag liege der Bafin bisher aber noch nicht vor.
„Wir gehen davon aus, dass sie im zweiten Halbjahr kommen“, so Röseler. Große Finanzhäuser tendierten zu mehreren Standorten in der EU, ergänzte Bafin-Chef Felix Hufeld: „Frankfurt spielt dabei eine große Rolle.“
Londoner Banken benötigen Tochtergesellschaften innerhalb der EU
Großbritannien hatte Ende März offiziell die Scheidung von der EU eingereicht. Nun läuft eine zweijährige Frist, in der geklärt werden muss, wie genau die Ehe gelöst wird.
Banken benötigen für Dienstleistungen wie Einlagen- und Kreditgeschäft in der Union rechtlich selbstständige Töchter mit Sitz in einem EU-Staat. (dpa-AFX)
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