Der Gewinn sowie das Neugeschäft der Landesbausparkasse Hessen-Thüringen sind 2016 gesunken. 2017 rechnet LBS-Geschäftsführer Peter Marc Stober jedoch mit einem Stabilen Geschäft. Die LBS kündigte an, weitere Altverträge zu kündigen.
Das Neugeschäft der Landesbausparkasse (LBS) Hessen-Thüringen ist 2016 nach mehreren guten Jahren wieder zurückgegangen. In beiden Bundesländern seien Verträge mit einer Bausparsumme von etwa 2,7 Milliarden Euro abgeschlossen worden, sagte LBS-Geschäftsführer Peter Marc Stober am Freitag in Erfurt.
Verzicht auf Spartarife
Im Rekordjahr zuvor seien es noch 2,9 Milliarden Euro an Neugeschäft gewesen. Ein Grund für den Rückgang liege im Verzicht auf Verträge, bei denen es ausschließlich um den Sparzins gehe.
Fast die gesamte Bausparbranche habe sich von diesen Spartarifen verabschiedet und biete als Reaktion auf das Niedrigzinsniveau nur noch Tarife zur Finanzierung von Bau- und Modernisierungsprojekten an, so Stober. Diese seien aber weiterhin gefragt, weil sich Häuslebauer und zunehmend auch Kommunen eine zinsgünstige Finanzierung in der Zukunft sichern wollten. Er rechne darum 2017 mit einem stabilen Geschäft der LBS.
Vor allem hessische Kommunen setzten seit 2016 auf Zinssicherung durch große Bausparverträge. Es gebe zunehmend aber auch Anfragen von Stadtkämmerern in Thüringen. Insgesamt seien im vergangenen Jahr sogenannte Großbausparverträge mit einem Volumen von 230 Millionen Euro abgeschlossen worden – nicht nur von Kommunen.
LBS kündigt Sparverträge weiterhin
Kündigungen bei vor vielen Jahren abgeschlossenen Sparverträgen, in denen Kunden Geld zu den damals relativ hohen Zinssätzen parkten, werde es weiterhin geben. Die LBS sehe sich durch jüngste Gerichtsurteil zum Kündigungsrecht bei Altverträgen in ihrer Praxis bestätigt. Diese Altverträge machten bei der LBS nur noch einen Anteil von 2,4 Prozent am Vertragsbestand aus.
Einen Rückgang verbuchte die Landesbausparkasse 2016 auch beim Gewinn. Der Jahresüberschuss lag bei 1,4 Millionen Euro nach 2,7 Millionen Euro im Jahr zuvor. „Wir haben Rücklagen gebildet für die nächsten Jahre.“ Die LBS hat nach Angaben von Stober einen Marktanteil von durchschnittlich 31 Prozent in den beiden Bundesländern. (dpa-AFX)
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