Berliner Immobilienmarkt ist Magnet für ausländische Investoren

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Berliner Immobiliengespräche“ diskutierten Experten über die Rolle ausländischer Investoren in der Hauptstadt. Berlin habe sich in der Riege der internationalen Immobilienstandorte etabliert, so das Fazit. Insbesondere Investments aus China würden weiter zunehmen.

„Berlin ist ein Wachstums- und Stabilitätsstandort mitten in Europa.“

Das Thema der Berliner Immobiliengespräche der W&R Immocom lautete „Berlin – welche Rolle spielt internationales Kapital? Wie verändern ausländische Investoren den Markt?“

Dazu diskutierte Moderator Rudolf von Raven, Partner der Rechtsanwaltsgesellschaft Mazars, mit Sven Henkes, Geschäftsführer Ziegert Bank- und Immobilienconsulting GmbH, Einar Skjerven, CEO der Skjerven Group, Carsten Heinrich, Geschäftsführer Rubina Real Estate und Herbert Dzial, Geschäftsführer der HD Gruppe.

Dabei bestand weitgehend Einigkeit darüber, dass der Berliner Immobilienmarkt in den letzten Jahren nicht nur zunehmend attraktiv für ausländische Investoren wurde, sondern auch, dass ein Ende dieses Trends nicht zu erwarten sei.

Berlin wurde in die Riege der internationalen Immobilienstandorte aufgenommen

China-Experte Carsten Heinrich betonte, dass durch das Erstarken der chinesischen Mittelschicht und die wachsende internationale Bedeutung der deutschen Hauptstadt, in Zukunft verstärkt Investoren aus Fernost auf den Berliner Markt drängen werden. Das Unternehmen unterhält Niederlassungen in chinesischen Metropolen und habe damit einen direkten Zugang zu der potenziellen Käuferschaft.

„Vor einigen Jahren mussten wir in China noch erklären, wo Berlin liegt, das ist heute nicht mehr nötig. Berlin wurde in die Reihe der internationalen Immobilienstandorte aufgenommen und ist im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten – und vor allem auch im Vergleich zu dem Markt in China – immer noch günstig und damit als Investitionsmöglichkeit natürlich attraktiv. Berlin gilt als weltoffen, tolerant und jung. Die Start-Up-Szene sucht in Europa ihresgleichen und die politische und soziale Stabilität sind für chinesische Anleger unschlagbare Argumente für die deutsche Hauptstadt. Eine Wohnung in Berlin gilt in China als Status-Symbol“, so Heinrich.

Investitionen in Immobilien hätten in China Tradition und würden dort zudem als eine übliche Anlagestrategie gelten. Der Schritt ins Ausland sei dabei schon lange keine Seltenheit mehr. Wachsende Bevölkerungszahlen und eine starke Wirtschaft hätten die Wohnmarktpreise in den südlichen Städten Chinas wachsen lassen und der Preis für Wohnimmobilien in Metropolen wie Peking, Shanghai, Shenzhen oder Guangzhou sei extrem hoch.

Als deutsche Hauptstadt habe Berlin im Ausland einen besonders guten Ruf. Denn ausländische Investoren suchten vorrangig nach einer international bedeutenden Stadt mit guten Umweltbedingungen, sozialer Infrastruktur und herausragenden Studienbedingungen – und das alles zu einem guten Preis.

Verkaufspreise von Immobilien im Aufwärtstrend

Berlin verfüge über die entsprechende internationale Strahlkraft und werde in seiner Funktion als Hauptstadt neben der Politik auch als ein wirtschaftlich zentraler Standort angesehen. Der Verkaufspreis von Immobilien steige jährlich um etwa 15 Prozent und die Prognose für den Berliner Immobilienmarkt bleibe potenziell auch für die nächsten 20 Jahre positiv – eine Trendwende sei also nicht in Sicht.

„Berlin hat sich immer internationale Bedeutung gewünscht. Die Stadt und ihre Menschen freuen sich über eine bunte und offene Gesellschaft und die zunehmende Internationalität tut Berlin gut. Ausländische Investoren legen weltweit an und man darf nicht vergessen, dass ja auch deutsche Investoren im Ausland investieren. Jede bedeutende Metropole übt einen Reiz auf internationale Anleger aus, aus meiner Sicht kann man den Run auf Berlin gelassen sehen, letztendlich wird die Stadt davon profitieren“, resümierte Heinrich.

Ausländische Investoren interessierten sich jedoch nicht nur für Wohnungen, sondern zunehmend auch für Gewerbe- und Handelsimmobilien. „Deutschland ist mit Blick auf Handelsimmobilien seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus ausländischer Investoren geraten“, sagte Herbert Dzial, Geschäftsführer der HD Gruppe. „Berlin ist ein Wachstums- und Stabilitätsstandort mitten in Europa. Die Stadt hat vierzig Jahre verloren und ist nun auf dem internationalen Hauptstadt-Level angekommen.“

Foto: Shutterstock

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