Hamburger Wohnraum ist begehrt, nicht nur bei den Anwohnern der Stadt. BNP Paribas Real Estate hat in seinem Wohnungsmarkt-Report für 2016 die wichtigsten Fakten zusammengefasst.
Die Nachfrage nach Wohnraum in Hamburg ist und bleibt konstant hoch. Beliebt sind dabei nicht nur die traditionell hochpreisigen Stadtteile, sondern auch Gebiete, die vormals eher zu den B-Lagen gezählt wurden, mittlerweile aber zunehmend in den Fokus der Interessenten rücken. Das sind Ergebnisse des aktuellen Wohnungsmarkt-Report von BNP Paribas Real Estate.
„Stadt und Wohnungsbau reagieren auf den hohen Nachfragedruck. Das Ziel, jährlich 6.000 Wohneinheiten zu erstellen, wurde angepasst: Pro Jahr sollen mittlerweile 10.000 Wohneinheiten neu entstehen“, sagt Udo Cordts-Sanzenbacher, Head of National Residential Investment bei BNP Paribas Real Estate.
„Damit könnte zwar mittel- bis langfristig dem Angebotsengpass begegnet werden, der akute Nachfrageüberhang bleibt jedoch bestehen. Dies zeigt auch die Leerstandsquote, die mit 0,7 Prozent weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau liegt.“
Deutlicher Mietanstieg in allen Lagen
In Hamburg liegen die durchschnittlichen Mieten laut BNP Paribas bei 9,90 Euro pro Quadratmeter in den einfachen und bei rund 14,90 Euro pro Quadratmeter in den sehr guten Lagen. Die Höchstmieten würden über 25 Euro pro Quadratmeter erreichen. Vereinzelt würden auch Wohnungen für über 30 Euro pro Quadratmeter angeboten, überwiegend in Stadtteilen wie Uhlenhorst, Harvestehude und der HafenCity.
Seit 2011 seien die Mieten in allen Lagen klar angestiegen. Insbesondere in den einfachen Lagen falle der Mietanstieg mit 36 Prozent sehr deutlich aus und hätte auch durch Einführung der Mietpreisbremse bislang nicht gestoppt werden können.
Im Städtevergleich liege das Hamburger Mietniveau deutlich hinter München. Auch in Frankfurt und Stuttgart seien höhere Quadratmetermieten zu zahlen. Auf der anderen Seite würden Köln und Düsseldorf inzwischen an das Hamburger Niveau heranrücken.
Eigentumswohnungen: Image bestimmt Preis
Ähnlich wie bei den Mieten werde auch bei den Preisen für Eigentumswohnungen der Abstand zwischen durchschnittlichen und guten Lagen ersichtlich. Allerdings klaffe bei den Quadratmeterpreisen eine deutliche Lücke zwischen den guten und sehr guten Lagen.
Bei der langfristigen Anlage in eine Eigentumswohnung sei der Zusammenhang von Zahlungsbereitschaft zu Image und Qualität der Wohnlage von besonderer Bedeutung. Preise über 7.500 Euro pro Quadratmeter bezahle man daher fast ausschließlich in den alsternahen Lagen wie Rotherbaum und Uhlenhorst.
Um in den durchschnittlichen und einfachen Lagen Werte über 5.000 Euro pro Quadratmeter zu erzielen zu können, müssten Mikrolage und Objekteigenschaften sehr gut zusammenpassen – außer der Käufer sehe Entwicklungspotenzial am Standort.
Preise steigen seit 2011
Ähnlich zum Mietniveau sind die Preise für Eigentumswohnungen laut BNP Paribas in Alsternähe und in den Elbvororten am höchsten. Aber auch Ortsteile wie Altona und Ottensen seien teuer, wenn man eine Wohnung kaufen möchte. Die Elbe bilde unverändert eine Barriere, obwohl auch im südlichen Hamburg in ausgewählten Gebieten höhere Preise zu beobachten seien.
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