Wer vom Ergebnis des Brexit-Votums wirklich profitiert wird nach wie vor heiß diskutiert. Doch durch den massenhaften Umzug von Finanzinstituten mit Sitz in London lässt sich ein Nutznießer des Volksentscheids ganz klar identifizieren: Der Finanzstandort Frankfurt am Main. Gastbeitrag von Thomas Zabel, Head of Residential Development, JLL
Lange Zeit wurde über die Folgen des Brexit-Referendums debattiert – jetzt werden konkrete Maßnahmen ergriffen.
Als Reaktion auf den geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union bereiten sich inzwischen zahlreiche Banker auf einen Umzug vor.
Unter den Finanzstandorten auf dem europäischen Festland profitiert vor allem eine Stadt von den aktuellen Entwicklungen: Frankfurt am Main.
Zahlreiche Banken kommen nach Frankfurt
Damit die in London ansässigen Finanzinstitute weiterhin ihre Produkte und Dienstleistungen in den verbleibenden 27 EU-Mitgliedstaaten vertreiben dürfen, benötigen sie eine eigene Gesellschaft mit entsprechender Banklizenz und einem Hauptsitz innerhalb der EU.
Bis zum Mai dieses Jahres haben bereits mehr als 20 Banken bei der deutschen Finanzaufsicht BaFin vorgesprochen.
Mehrere Finanzinstitute, darunter die japanische Großbank Nomura sowie die Citigroup, haben angekündigt, eine Lizenz für Frankfurt zu beantragen.
Zudem plant die Deutsche Bank, das Zentrum ihres Wertpapierhandels und damit insgesamt 4.000 Arbeitsplätze an den Main zu verlegen.
Vor diesem Hintergrund erwartet der Verbund der Auslandsbanken, dass zwölf bis vierzehn bedeutende Häuser ihre Präsenz in Frankfurt stark ausweiten werden.
Die US-amerikanische Bank Morgan Stanley sowie die Investmentbank Goldman Sachs haben die Anzahl ihrer Mitarbeiter an den Tochterstandorten in Frankfurt bereits verdoppelt.
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