Zwei wichtige Ereignisse aus 2016 werden die Entwicklung am deutschen Immobilienmarkt in 2017 beeinflussen: der beschlossene Brexit und die Wahl Donald Trumps zum künftigen Präsidenten der USA.
In welcher Weise und zu welchem Zeitpunkt der Brexit erfolgen wird und wie die ökonomischen Folgen für Deutschland und Europa aussehen werden, ist derzeit noch nicht abzusehen.
Folgen des Brexits
„Ob es einen harten Brexit, ohne das für viele Unternehmen wichtige Passporting, geben wird, kann aus heutiger Sicht noch nicht abschließend beurteilt werden. Gleichzeitig benötigen viele Unternehmen das ausländische Fachpersonal, dessen Aufenthalt im Vereinigten Königreich zukünftig erschwert werden könnte“, erklärt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.
„Als Folge des Brexits werden die Marktakteure ihren Blick möglicherweise verstärkt auf Deutschland als wirtschaftlich stärkste Nation in Europa richten“, sagt Dr. Frank Pörschke, CEO Jones Lang LaSalle Deutschland.
Aber auch Großbritannien werde ein wichtiger Standort auf den globalen Immobilienmärkten bleiben. Je härter der Brexit letztendlich ausfalle, desto umfassender könnten die negativen Folgen für die europäische Wirtschaft sein, so Linsin.
„Lokal können jedoch deutsche Immobilienmärkte profitieren. Dies gilt vor allem für Frankfurt, das sich als europäischer Standort für Banken anbietet, sowie für Berlin, das für aus London ausweichende Start-ups attraktiv ist“, so Linsin. Der Großteil der Unternehmen, die eine starke Präsenz in London haben, sei über die alternativen Standorte und die dortigen Gegebenheiten wie Flächenverfügbarkeit und Mietniveaus informiert.
„Konkrete Gesuche für Umzüge liegen uns jedoch nicht vor. Bis zu den ersten Verhandlungsergebnissen zum Brexit wird dies wohl auch so bleiben“, berichtet Linsin.
„Keine negativen Auswirkungen“
Ebenfalls abzuwarten bleibt, welche Auswirkungen die Präsidentschaft Trumps auf die weltweiten Immobilienmärkte und den deutschen Markt haben wird.
Marktexperten erwarten, dass das von ihm angekündigte umfassende Infrastrukturprogramm zu einem deutlich anziehenden Wirtschaftswachstum in den USA führen wird, wenn es wie geplant umgesetzt wird. Diese Entwicklung würde voraussichtlich von steigenden Zinsen und einem Anstieg der Inflationsrate begleitet.
„Zwar gehen wir kurzfristig von einer erhöhten Volatilität aus, aber wir glauben, dass das Ergebnis der Wahl keine negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in den kommenden zwei Jahren haben wird, eine vernünftige Kontinuität der amerikanischen Außenhandelspolitik vorausgesetzt“, sagt Linsin.
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