Wohnimmobilien gehören zu den gefragtesten Investments bei institutionellen Investoren und Privatkäufern. Manche Märkte sind jedoch bereits regelrecht leergefegt. Auf der Suche nach Alternativen rücken nun auch C- und D-Standorte verstärkt in den Fokus der Anleger.
„Wenn die Mikrolage und das Objekt stimmen, kann auch an C- oder D-Standorten ein adäquates Investment getätigt werden. Oftmals bringen gerade private Käufer lokale Marktexpertise mit, die die Basis für eine gute Kaufentscheidung in solchen Städten sein kann“, sagt Roman Heidrich, National Director bei Jones Lang LaSalle Deutschland.
Dort ließen sich Renditen über fünf Prozent erzielen, bei einer Finanzierung mit einem geringeren Eigenkapitalanteil von beispielsweise 20 Prozent.
Allerdings gibt es unter C- und D-Standorten deutliche Unterschiede. Dem Marktbericht von E&V zufolge haben C- und D-Städte prozentual sogar die höchsten Preisanstiege verbucht. Unter den zehn Städten mit dem höchsten prozentualen Zuwachs befinde sich kein einziger A-Standort.
Kempten mit höchstem Preisanstieg
Den höchsten Preisanstieg verzeichnete Kempten, wo der durchschnittliche Angebotspreis für Zinshäuser um 43,7 Prozent auf 2.120 Euro pro Quadratmeter zulegte.
Auch in absoluten Zahlen rangieren manche C- und D-Standorte in der Auswertung von E&V ganz vorn. Hinter dem teuersten deutschen Standort München mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 5.289 Euro für Zinshäuser folgt auf Platz zwei Konstanz mit 3.571 Euro.
Generell ist das Preisniveau in einer Vielzahl von C- und D-Städten mittlerweile auf Augenhöhe mit größeren Städten, so E&V. Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 3.005 Euro pro Quadratmeter liege etwa Heidelberg auf dem Niveau von Stuttgart (3.095 Euro) und Frankfurt (3.033 Euro). Gleiches gelte für Freiburg mit 3.003 Euro pro Quadratmeter.
Manche dieser Standorte sind schon länger bei Zinshauskäufern gefragt. „Heidelberg und Freiburg etwa sind beliebte Universitätsstädte mit guten sozio-ökonomischen Kennzahlen und weisen schon seit Langem ein hohes Niveau der Immobilienpreise auf“, erläutert Dr. Maike Brammer, Leiterin Research bei Engel & Völkers.
Insgesamt haben sich die untersuchten D-Standorte nach Aussage von E&V im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent verteuert. Nur die Entwicklung der Angebotspreise in A-Standorten sei mit einem Plus von 12,7 Prozent noch etwas dynamischer verlaufen.
Die Wachstumsraten in B- und C-Standorten würden sich nur marginal unterscheiden und lägen in beiden Fällen über elf Prozent. „Zinshauskäufer investieren oft in der eigenen Region. So werden etwa Objekte in Offenbach häufig von Interessenten aus dem Frankfurter Raum nachgefragt“, beobachtet Brammer.
Seite zwei: „Klassifikation in C- und D-Standorte schwierig„