Denkmalschutzimmobilien in 1A-Lagen sind Experten zufolge aufgrund des Immobilienbooms sehr rar geworden, daher haben Projektentwickler ihre Einkaufsstrategien angepasst. Doch auch die Anleger trennen sich nicht mehr so schnell von ihrem Objekt.
Da ein Großteil der Gründerzeithäuser in den Metropolen bereits saniert ist, setzen manche Projektentwickler auf Alternativen wie etwa historische Industrieimmobilien, ehemalige Krankenhäuser oder andere denkmalgeschützte Gebäude.
Immer weniger Objekte am Markt
Der Nürnberger Projektentwickler Terraplan etwa erstellt mit dem Projekt „Am Funkerberg“ moderne Wohnungen in Königs Wusterhausen in der Nähe von Berlin. In dem aktuell im Vertrieb befindlichen Abschnitt „Blanchisserie“ entstehen Wohnungen mit Flächen zwischen 97 und 134 Quadratmetern.
Der Berliner Anbieter Profi Partner saniert in Magdeburg das um 1875 erbaute Gebäude einer ehemaligen Garnison. Das Projekt „Ravensberg Quartier“ liegt in der Altstadt Magdeburgs. Die Wohnungen weisen Flächen zwischen 38 und 93 Quadratmetern auf.
Fokus auf B- und C-Lagen
Eine weitere Strategie der Projektentwickler besteht darin, sich nicht ausschließlich auf Projekte in den guten Lagen zu fokussieren. „Denkmalschutzimmobilien in 1A-Lagen sind am Markt mittlerweile sehr rar geworden. Immer mehr Anbieter richten deshalb den Fokus auf B- und C-Lagen„, erläutert Jörg Walter, Geschäftsführer der IVM Gesellschaft für Innovatives Vertriebsmarketing, die als Exklusivvertrieb für den Projektentwickler Thamm & Partner agiert.
„Der Markt für Denkmalschutzprojekte ist für Kapitalanleger nur in Metropolen oder am Stadtrand der Metropolen interessant. Solche Entwicklungsprojekte sind jedoch eigentlich kaum noch zu bekommen“, berichtet auch Theodor J. Tantzen, Mitglied des Vorstands der Prinz von Preussen Grundbesitz AG. „Objekte dieser Art, welche noch saniert und umgebaut werden müssen, werden durch die derzeitige Marktlage meist nur noch im Bieterverfahren angeboten. Hier ist dann die Frage, ob man die aufgerufenen Einkaufspreise gewillt ist zu bezahlen.“
So verhindern nicht nur die begrenzte Zahl verfügbarer attraktiver Immobilien, sondern auch die teils erheblich gestiegenen Preise, dass mehr Denkmalimmobilienprojekte für Anleger angeboten werden.
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