GdW: Abwärtstrend bei Baugenehmigungen ist bedenklich

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,6 Prozent gesunken. Von einem anhaltenden Aufschwung könne keine Rede mehr sein, mahnt der Wohnungsverband GdW.

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Während in 2016 ein Anstieg verbucht wurde, gingen die Baugenehmigungen im ersten Quartal 2017 wieder zurück.

„Kaum hat er begonnen, ist der Aufschwung bei den Wohnungsbaugenehmigungen auch schon wieder vorbei. Das ist kein gutes Zeichen für das bezahlbare Wohnen in Deutschland“, kommentiert Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, die aktuellen Baugenehmigungszahlen des Statistischen Bundesamtes.

„Von einem Wohnungsbau-Boom kann keine Rede mehr sein. So rückt das Ziel, den Bedarf von jährlich 400.000 neuen Wohnungen gerade in den wachsenden Ballungsräumen zu decken, in weite Ferne“, so Gedaschko.

Genehmigungen können den hohen Bedarf nicht decken

Der einzige erfreuliche Trend zeige sich bei den genehmigten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Doch auch dort reichten die Zahlen an geplanten Wohnungen insbesondere im preisgünstigen Segment nicht aus, um den hohen Nachholbedarf gerade in Ballungsregionen zu decken.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde von Januar bis März 2017 in Deutschland der Bau von insgesamt 79.200 Wohnungen genehmigt. Das sind 6,6 Prozent oder rund 5.600 Baugenehmigungen für Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Von den im ersten Quartal 2017 genehmigten Wohnungen waren 69.100 Neubauwohnungen in Wohngebäuden. Davon waren 37.100 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, 5,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Doch auch hier lässt die Dynamik nach. Im Vorjahreszeitraum hatte der Anstieg in diesem Bereich noch bei 23,7 Prozent gelegen.

Zahl der tatsächlich gebauten Wohnungen noch geringer

Zu wenig genehmigt – und noch weniger gebaut: „Die Zahl der tatsächlich fertiggestellten Wohnungen ist noch geringer, als die Genehmigungen auf den ersten Blick vermuten lassen“, so Gedaschko. Beim Bau komme es durch eine Auflagenflut, viele Streitigkeiten und Engpässe bei Handwerksbetrieben häufig zu langen Verzögerungen.

Hinzu komme, dass viele geplante Wohnungen nicht zur Vermietung vorgesehen seien: Insgesamt ein Viertel der im ersten Quartal 2017 genehmigten Einheiten in Wohngebäuden waren Eigentumswohnungen. In den Ballungsräumen mit Wohnungsknappheit würden jedoch in erster Linie bezahlbare Mietwohnungen gebraucht.

Lücke beim sozialen Wohnungsbau

Insbesondere beim Sozialwohnungsbau klaffe eine große Lücke von 80.000 zusätzlich benötigten Einheiten pro Jahr. „Der jahrelange Abwärtstrend beim sozialen Wohnungsbau muss dringend gestoppt werden“, fordert der GdW-Chef.

Dies könne aber nur dann sichergestellt werden, wenn die Verantwortung für den sozialen Wohnungsbau nach dem Auslaufen der Bundesmittel für die Wohnraumförderung Ende 2019 nicht allein bei den Ländern liege. „Für die große Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen zu schaffen, brauchen wir auch über 2019 hinaus ein starkes gemeinsames Engagement von Bund und Ländern“, so Gedaschko.

Die Dynamik beim Wohnungsbau kommt insbesondere wegen fehlendem bezahlbarem Bauland, einer steigenden Auflagenflut und fehlenden Anreizen für den Wohnungsbau nicht in Gang, so der GdW.

Neben mehr Bauflächen, die nach Konzeptqualität vergeben werden, sei ein Stopp der Preisspirale vor allem bei der Grunderwerbsteuer notwendig sowie eine Erhöhung der linearen Abschreibung für Abnutzung von zwei auf mindestens drei Prozent sowie eine gleichwertige Investitionszulage. (bk)

Foto: GdW

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