Die häufigsten Fehler bei der Baufinanzierung

Die Rate müsse immer zur persönlichen Lebenssituation passen und dürfe auch nicht zu hoch gewählt werden. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sei es dennoch empfehlenswert, möglichst hoch zu tilgen. Ein guter Richtwert sei die zuvor gezahlte monatliche Kaltmiete.

Keine Rücklagen

Viele Häuslebauer kalkulieren laut Baufi24 zu knapp und vergessen dabei unvorhergesehene Ausgaben wie Reparaturen oder Investitionen für notwendige Modernisierungsarbeiten. Außerdem sollte es weiterhin möglich sein, auch noch etwas Geld zu sparen oder zum Beispiel für einen Urlaub zurückzulegen.

„Es ist empfehlenswert, das finanzielle Polster mit dem Kauf nicht komplett aufzubrauchen und die monatliche Belastung von etwa 40 bis 50 Prozent des Einkommens nicht zu überschreiten. Mit einer Sicherheitsreserve von drei bis sechs Netto-Monatseinkommen haben Bauherren einen ausreichenden Puffer für mögliche Probleme“, sagt Scharfenorth.

Fehlende Absicherung für die Familie

Viele Immobilienbesitzer würden alle zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel ausschließlich in die Finanzierung des Eigenheims stecken und dabei vergessen die Familie abzusichern, im Falle von Krankheit oder Tod des Hauptverdieners.

Im Ernstfall ende die Finanzierung häufig im finanziellen Fiasko für die Familie, da die Belastung für eine Person allein nicht tragbar ist. Eine Risikolebensversicherung sowie Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit schafft hier Sicherheit.

Zu kurze Zinsbindung

In der Regel könne der Kreditnehmer wählen, ob er die Zinsen für fünf, zehn, 15, 20 oder 25 Jahre festschreiben lassen möchte. Dabei gelte: Je länger die Laufzeit, desto höher der Zinsaufschlag. Viele würden diese höheren Kosten scheuen und nur eine kurze Dauer wählen.

„In Zeiten niedriger Zinsen, wie derzeit in Deutschland, empfiehlt sich immer eine lange Zinsbindung, um auch in ein paar Jahren noch von den gleichen Konditionen zu profitieren. Wer die Zinsbindung zu kurz gewählt hat, und wenn die Zinsen in der Zwischenzeit gestiegen sind, kann bei einer knappen Kalkulation in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten“, warnt Scharfenorth. (kl)

Foto: Shutterstock

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