Immobilienanlage: „Private Eigentümer sollten verkaufen“

Wohnimmobilien haben in den vergangenen Jahren eine immense Wertsteigerung erfahren. Für private Immobilienbesitzer ist ein passender Zeitpunkt gekommen, die guten Konditionen für einen Verkauf zu nutzen. Für professionelle Entwickler bieten sich Chancen. Gastbeitrag von Einar Skjerven, Skjerven Group

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Einar Skjerven, Skjerven Group: „Die Preisentwicklung stößt an ihre natürlichen Grenzen.“

 

Wer vor zehn Jahren eine Eigentumswohnung in Berlin, München oder Frankfurt am Main gekauft hat, kann sich glücklich schätzen: Diese auf den ersten Blick so konservativen Investments haben inzwischen eine Wertsteigerung erreicht, von der mancher Aktienbesitzer nur träumen kann.

Niedrigzins und Nachfrageüberhang waren die Treiber, aber inzwischen sind die Ankaufsfaktoren derart hoch und die Renditen so niedrig, dass die Preisentwicklung an ihre natürlichen Grenzen stößt.

Für private Immobilienbesitzer ist also ein passender Zeitpunkt gekommen, die guten Konditionen für einen Verkauf zu nutzen.

Private Eigentümer können gute Preise erzielen

An dieser Stelle kommen professionelle Entwickler ins Spiel. Sie sind in der aktuellen Marktlage die idealen Käufer und können in der Regel attraktive Preise zahlen. Schließlich sorgt ihre Value-Add-Strategie dafür, dass für sie die Anfangsrendite nicht unbedingt das wichtigste Kriterium ist.

Sei es durch die Aufstockung eines Penthouses oder durch die Neupositionierung der Immobilie – mit den richtigen Maßnahmen zur Sanierung und Modernisierung können sie Renditen erwirtschaften, die ein privater oder semiprofessioneller Investor derzeit nicht erreichen kann.

Hinzu kommt, dass nicht nur die Situation auf den Märkten angespannt ist, sondern sich auch die Lebenswirklichkeit der Mieter und Selbstnutzer schneller wandelt als je zuvor.

Megatrends prägen Wohnungsnachfrage

Zahlreiche Megatrends wie die Urbanisierung, die Digitalisierung der Arbeitswelt und die rasante Entwicklung der privaten Mobilität beeinflussen unseren Alltag und zudem ganz entschieden unsere Wohnsituation.

Ein Beispiel: Die Zahl der Single- und Zweipersonenhaushalte steigt stetig, weshalb der Trend zu deutlich kleineren Grundrissen mit einem oder zwei Zimmern weist. Das gilt allerdings nur für bestimmte Städte und dort nur in bestimmten Lagen.

Gleichzeitig wachsen die Ansprüche der Mieter und Käufer immer weiter und zusätzliche Dienstleistungen wie Reinigungsservice oder Concierge sowie eine Kompatibilität mit Smart-Home-Lösungen werden wichtiger.

Zeit für Profis

Wer diese Entwicklungen bei der Planung nicht beachtet oder wem die Vor-Ort-Erfahrung fehlt, erleidet mit einem falschen Konzept womöglich Schiffbruch. Auch deshalb behaupte ich: Auf den Immobilienmärkten ist die Zeit für die Profis angebrochen.

Diese wiederum sind mehr denn je auf Zukäufe angewiesen, wenn sie nicht auf der grünen Wiese – und mit höherem Risiko – entwickeln wollen.

Für die Entwickler gilt es also, ihre Netzwerke im Bereich Privatverkäufer weiter auszubauen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es in der aktuellen Marktphase nur Gewinner geben kann, wenn ein privater Eigentümer an einen Immobilienentwickler verkauft.

Einar Skjerven ist geschäftsführender Gesellschafter der Skjerven Group GmbH.

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