Darüber hinaus lässt sich die zukünftige finanzielle Situation wesentlich realistischer einschätzen. Das Haushaltsbuch ist die perfekte Methode, um die eigenen Finanzen im Blick zu behalten. Allerdings funktioniert sie nur, wenn die zukünftigen Eigenheimbesitzer absolut ehrlich zu sich selbst sind. Stellen sie fest, dass sie mit ihrem Einkommen lediglich die monatlichen Raten bezahlen und nicht einmal einen Puffer für Notfälle anlegen können, sollten sie das Hausprojekt besser überdenken.
Haben künftige Häuslebauer die eigenen Finanzen über einen längeren Zeitraum beobachtet und sich einen genauen Überblick über die eigenen Ausgaben und Einnahmen verschafft, gilt es, die tatsächlichen Kosten für das Traumhaus zu kalkulieren. Auch dabei müssen sie mehr als bloß die Grundstücks- und Baukosten bedenken. Denn die zusätzlichen Nebenkosten in Höhe von bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten können ein großes Loch in den Geldbeutel reißen.
Nebenkosten sind vorab nicht so einfach zu bestimmen
Zu den Nebenkosten zählen Posten wie Maklerprovision, Grunderwerbsteuer sowie Notar- und Grundbuchgebühren. Es empfiehlt es sich, diese Kosten mit dem vorhandenen Eigenkapital zu bestreiten. Andernfalls verteuert sich der Kredit unnötig. Generell sollten Bauherren so viel wie möglich aus eigener Tasche bezahlen können, im Idealfall verfügen sie über 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten als Eigenkapital.
Lassen sich die eigenen Finanzen noch relativ genau kalkulieren, sind die Nebenkosten vorab nicht so einfach zu bestimmen. Kaum ein Grundstück wird heutzutage noch ohne Makler verkauft. Dessen Provision hängt maßgeblich vom Standort ab und beträgt bis zu sieben Prozent des Kaufpreises inklusive Mehrwertsteuer. Einen ebenfalls nicht unerheblichen Anteil der Nebenkosten macht die Grunderwerbsteuer aus.
Notarkosten sind nicht zu unterschätzen
Sie fällt für jeden Kauf eines Grundstücks an und ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich: Während Käufer in Bayern oder Sachsen nur 3,5 Prozent zahlen, sind in Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen 6,5 Prozent fällig. Auch die Notarkosten sind nicht zu unterschätzen. Denn ohne die notariell beglaubigte Urkunde ist der Bauherr nicht der Eigentümer seines Hauses. Die Kosten für den Notar hängen vom Kaufpreis des Grundstückes ab und belaufen sich auf ungefähr zwei Prozent.
Der Gang zum Notar ist gesetzlich vorgeschrieben und kann nicht ausgelassen werden. Außerdem geht das Eigentum am Grundstück erst dann auf den Käufer über, wenn er im Grundbuch eingetragen ist. Der Grundbucheintrag ist häufig in den Notarkosten integriert. Er macht etwa die Hälfte der Notarkosten aus. Darüber hinaus sind vor Baubeginn weitere Gebühren beispielsweise für den Bauantrag oder die Baugenehmigung fällig. Zusätzlich müssen Ausgaben für die Vorbereitung und Einrichtung der Baustelle eingeplant werden.
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