Hierzu zählen, neben der Erschließung des Grundstückes für Baufahrzeuge, Anschlüsse für Strom, Wasser und Gas. Auch Versicherungen wie die Bauherrenhaftpflicht oder Wohngebäudeversicherungen müssen in die Kalkulation einbezogen werden. Bevor sich zukünftige Immobilienbesitzer für den Bau oder Kauf entscheiden, müssen sie nicht nur die Kosten vor und während der Bauphase berücksichtigen.
Auch nach der Fertigstellung fallen Gebühren an. Zwar fällt die Miete weg, dafür sind jetzt die monatliche Kreditrate, mögliche Sondertilgungen sowie Heiz- und Wasserkosten fällig. Auch vermeintlich kleinere Posten wie die Müllentsorgung müssen berücksichtigt werden. Wie hoch die laufenden Kosten ausfallen, hängt maßgeblich mit Lage, Größe und Zustand des Objektes zusammen. So müssen beispielsweise Besitzer eines Niedrigenergiehauses für Heizkosten weniger tief in die Tasche greifen als die eines Standardhauses.
Preissteigerungen der Energiekosten einkalkulieren
Die Betriebskosten des neuen Hauses sind ein sehr wichtiger Faktor, wenn es um die Bestimmung der monatlichen Belastung geht. Gerade bei möglichen Preissteigerungen der Energiekosten ist schnell ein wesentlich höherer Betrag fällig und die Eigentümer kommen unter Umständen in finanzielle Schwierigkeiten. Handelt es sich um ein bestehendes Objekt, haben es Immobilienkäufer etwas leichter. Sie können sich die Verbrauchsabrechnungen der letzten drei bis fünf Jahre zeigen lassen und so einen Durchschnittswert errechnen.
Auch Besitzer einer Eigentumswohnung dürfen nach dem Kauf die laufenden Kosten nicht unterschätzen. Zwar müssen sie keine Miete mehr zahlen, aber für das Gemeinschaftseigentum sind regelmäßige Zahlungen fällig. Mit dem Hausgeld sind die Kosten für Müllentsorgung, Wasser, Hausstrom, Wohngebäudeversicherung, Gartenpflege und Verwaltergebühren abgedeckt. Auch Instandhaltungskosten am Gemeinschaftseigentum, wie die Renovierung des Treppenhauses oder die Reparatur des Daches, werden über das Hausgeld abgedeckt.
Geld für Reparaturen zur Seite legen
Darüber hinaus sollten Eigentümer auch für Reparaturen in den Wohnungen Geld zur Seite legen, da diese nicht im Hausgeld enthalten sind. Grundsätzlich muss das Projekt Hausbau oder -kauf unbedingt gründlich geplant werden: Ob die Kalkulation der eigenen Finanzen, der Kosten für die Errichtung oder die laufenden Ausgaben im fertigen Objekt, Häuslebauer müssen an vieles denken und dürfen sich nicht übernehmen.
Die Finanzierung sollte immer zu den eigenen Lebensumständen passen. Bleibt am Ende kein Geld für einen Urlaub oder gar einen Restaurantbesuch, ist die Immobilie schlicht zu teuer. Kommen dann noch kostenintensive Reparaturen oder unvorhergesehene Ausgaben hinzu, kann der Verlust des Eigenheims drohen. Deshalb ist es wichtig, immer einen großzügigen Puffer einzuplanen, um mögliche Instandhaltungs- oder Modernisierungsmaßnahmen stemmen zu können. Nur so wird das Traumhaus am Ende nicht zum Albtraum.
Autor Stephan Scharfenorth ist Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24.
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