„Die Niedrigzinsphase erfordert besondere Strategien bei der Immobilienfinanzierung, das haben auch die meisten Kunden erkannt“, sagt Annabrunner. „Zunächst sollten sich Käufer grundsätzlich die Zinsen möglichst lange sichern. Wird zudem parallel ein oft sogar staatlich geförderter Bausparvertrag angespart, kann zumindest für einen Teil des Restdarlehens die Phase hoher Sicherheit zu einem günstigen Preis noch verlängert werden. Für mich gehört auch die Information über die Wohn-Riester-Förderung zu jeder guten Baufinanzierungsberatung.“
Kein Kauf ohne Eigenkapital
Der niedrige Zins und „weglaufende“ Immobilienpreise veranlassen aber manche Kunden, mit wenig oder ganz ohne Eigenkapital eine Immobilie kaufen zu wollen.
„Die Angebote gibt es, sie werden von Haushalten mit guten und sicheren Einkommen nachgefragt und bedient“, weiß Max Herbst von der FMH Finanzberatung. „Als Minimum sollten aber immer die Kaufnebenkosten durch das Eigenkapital abgedeckt werden“, ergänzt Rex.
Die traditionelle Empfehlung bezüglich des Eigenkapitals lautet „mindestens 20 Prozent“. „Daran halten sich die meisten Kreditnehmer, daran hat sich bei uns in Deutschland die letzten Jahrzehnte wenig verändert, ob die Anlagezinsen hoch oder niedrig waren. Banken honorieren das geringere Risiko mit günstigen Zinsen. Zudem sollte man zusätzlich immer rund drei Nettomonatsgehälter Rücklagen für unvorhersehbare Ausgaben haben“, sagt Rex.
„Wo möglich, sollte derzeit der Eigenkapitalanteil bei 20 bis 40 Prozent liegen. Denn je höher der Eigenkapitalanteil, desto geringer die Zins- und Zinseszinsbelastung sowie das Zinsänderungsrisiko“, lautet die Empfehlung von Dirk Günther, Geschäftsführer Prohyp GmbH.
Volltilgerdarlehen immer beliebter
Eine wachsende Anzahl von Finanzierungskunden interessiert sich für ein Volltilgerdarlehen. Dabei wird die gesamte Kreditsumme während der Zinsbindung getilgt – die Tilgungsrate wird hier an die gewünschte Laufzeit angepasst.
Seite drei: Konjunktur für Forward-Darlehen