„Gerade für junge Familien sind Volltilgerdarlehen sinnvoll“, sagt Rex. Wer sich höhere Tilgungsraten leisten könne, solle sich dafür entscheiden. Hier stehe das Thema Sicherheit durch eine Zinsfestschreibung bis zum Ende der gesamten Laufzeit im Vordergrund.
„Die bei Volltilgerdarlehen in der Regel höheren Tilgungssätze werden von den Banken aufgrund der besseren Kalkulierbarkeit generell mit attraktiveren Zinssätzen belohnt“, erklärt Günther. Und das derzeitige Niedrigzinsumfeld mache diese Darlehen zusätzlich interessant: Darlehensnehmer profitieren von einem weiteren Zinsrabatt. „So verwundert es nicht, dass ihre Beliebtheit in den vergangenen Jahren sukzessive zugenommen hat. Ihr Anteil bei von der Interhyp-Gruppe vermittelten Baufinanzierungen lag 2016 bei 14 Prozent. Insbesondere Anschlussfinanzierer möchten ihre Restschuld auf einmal abtragen.“
Konjunktur für Forward-Darlehen
Absolute Konjunktur haben Forward-Darlehen. „Für Anschlussfinanzierungen und Forward-Darlehen sind Zinsanstiege immer entscheidende Impulsgeber“, weiß Jörg Haffner, Geschäftsführer bei Qualitypool.
Laut „Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung“ stieg der Anteil der Forward-Darlehen von 14,62 im November auf 15,87 Prozent zum Jahresende. Die meisten Anbieter reservieren die Konditionen dafür bis zu drei Jahre im Voraus, einige sogar bis zu fünf Jahre vor Ablauf des Altkredits. Die (moderaten) Kosten dafür orientieren sich an der Vorlaufzeit.
Bei geringerem Forward-Zeitraum bis zur Anschlussfinanzierung könne es auch sinnvoll sein, ein klassisches Annuitätendarlehen bei einem Anbieter zu wählen, der einen gewissen Zeitraum bereitstellungszinsfrei anbiete. „Hier muss man beide Varianten gegenüberstellen“, empfiehlt Rex.
Autorin Sabine Richter ist freie Immobilienjournalistin in Hamburg.
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