Die Digitalisierung treibt in vielen Branchen den Fortschritt an und stellt traditionelle Geschäftsmodelle und Berufe auf den Prüfstand – auch den Immobilienmakler. Welche Kompetenzen werden im heutigen Marktumfeld benötigt?
Gastbeitrag von Hanno Heintzenberg, McMakler
Als 2015 nach Einführung des Bestellerprinzips der Hype um den Begriff „Proptech“ losgetreten wurde, prophezeiten viele Medien elementare Veränderungen in der Branche. Insbesondere Immobilienmakler müssten um ihre Zukunft bangen, Kunden wollten zukünftig womöglich rein digitale Dienstleistungen.
Akquise-, Vermarktungs- und Verwaltungsprozesse werden digitalisiert
Der Wettbewerb sowie die Kundenerwartungen an Leistungen und Kosten haben sich tatsächlich in Folge der Gesetzesänderung verändert und damit auch die Anforderungen an moderne Immobilienmakler und deren Arbeitsabläufe.
Durch die Möglichkeit viele Abläufe in der Kunden- sowie Objektakquise, Vermarktung und Verwaltung zu digitalisieren, haben sich neue Kompetenzbereiche gebildet, die durch moderne Maklerunternehmen abgedeckt werden müssen.
Diese Kompetenz beginnt beim effektiven Einsatz von Online Marketing und erstreckt sich über komplexe IT-Infrastrukturen bis hin zu eigenen Softwarelösungen.
Entscheidende Wettbewerbsvorteile
Viele Arbeitsprozesse des traditionell persönlichen Empfehlungs– und Kontaktgeschäfts können mittlerweile durch Softwaretools und Online-Plattformen effizienter bearbeitet werden.
Durch Online Marketing werden relevante Interessenten gezielter, schneller und ortsunabhängig erreicht. Durch den Einsatz von Cloud-basierten Verwaltungs- und Kommunikationssoftwares können sich Makler und Kundenberater in Echtzeit mit den Kunden abstimmen.
Der Einsatz von Technologie und die Zentralisierung einzelner Abteilungen erlaubt das Arbeiten zu Festpreisen in der Vermietung und günstigere Konditionen für Eigentümer im Verkauf. Dies sind, neben erhöhter Erreichbarkeit und Preis-Transparenz für Kunden, entscheidende Wettbewerbsvorteile.
Verhältnis von Back-Office-Arbeit zu Kundenkontakt kehrt sich um
Für Unternehmen eröffnet die Digitalisierung großes Potenzial Arbeitsprozesse zu optimieren. Dadurch kann langfristig ein höheres Auftragsvolumen bei gleichbleibender Qualität bearbeitet werden.
Das Aggregieren von Daten ermöglicht zudem analytische Auswertungen der Arbeitsabläufe, die dadurch immer weiter verbessert werden können.
Die alte Faustregel für Immobilienmakler hat sich bei McMakler bereits umgekehrt. Traditionell nahmen Akquise und Verwaltung rund 80 Prozent der Arbeitszeit von Maklern in Anspruch. Für das eigentliche Makeln am Objekt, also Beratung, Besichtigungsdurchführung, Interessentenkontakt und Vertragsverhandlungen, blieben demnach nur 20 Prozent der Zeit übrig.
Seite zwei: Fokus auf die Kernkompetenz