Die Bundesregierung hat die Chance zur Stärkung des Branchenimages der Immobilienmakler verpasst. Knapp drei Viertel haben sich den Sachkundenachweis gewünscht, die stattdessen beschlossene Gesetzesänderung zur Einführung einer Fortbildungspflicht wurde nur von 14 Prozent unterstützt.
Der lange geplante Sachkundenachweis für Immobilienmakler wird nicht eingeführt, dabei hat die Branche darauf gewartet. Im Rahmen des Marktmonitors Immobilien 2017 hat Immowelt.de Immobilienprofis gefragt, welche Zugangsvoraussetzung sie für den Maklerberuf bevorzugen würden. Befragt wurden (16. bis 22. Juni) 315 zufällig ausgewählte Makler, Bauträger und andere Immobilienspezialisten in ganz Deutschland.
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken.
Schon vor einem Jahr sprachen sich nach Angaben von Immowelt 82 Prozent der Makler für den geplanten Sach- und Fachkundenachweis aus. Auch Berufsverbände hätten für die Einführung geworben.
Nun hat der Bundestag ein Gesetz verabschiedet – jedoch lediglich mit einer Fortbildungspflicht im Umfang von 20 Stunden innerhalb von drei Jahren. Dieser Alternative können in der aktuellen Befragung nur 14 Prozent etwas abgewinnen. Weitere 13 Prozent sprechen sich für die Beibehaltung der bisherigen Regelung aus, also die einfache Gewerbeanmeldung und -erlaubnis ohne weitere Bedingungen.
Sachkundenachweis hätte Image verbessert
In der ursprünglichen Vorlage hätten die Makler vor allem eine Möglichkeit gesehen, das Ansehen der Maklerschaft in der Bevölkerung zu verbessern – 83 Prozent der aktuell befragten Makler stimmen dieser Aussage zu. 81 Prozent hätten im Sachkundenachweis Vorteile für die Kunden gesehen, 79 Prozent die Möglichkeit einer Marktbereinigung.
Die Befragten sehen laut Immowelt grundsätzlich die Notwendigkeit einer formalisierten Zulassungsvoraussetzung für ihren Beruf: Nur 37 Prozent stimmen der Aussage zu, dass ein Makler vor allem durch Erfahrung und weniger durch eine Ausbildung lernt. 77 Prozent der Befragten sagen, dass ein Sach- und Fachkundenachweis den Zugang für Quereinsteiger erschwert hätte. (kl)
Foto: Shutterstock