Der Berliner Immobilienmarkt war nach Aussage von Aengevelt in 2017 durch eine große Dynamik geprägt. Im Segment Gewerbeimmobilien, aber auch im Bereich Wohnimmobilien sei auch im kommenden Jahr mit hoher Nachfrage zu rechnen.
Die Wirtschaftsleistung in Berlin steige auch weiterhin stärker als der Bundesschnitt und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wachse, so Aengevelt.
Der Wohnungs- und Gewerbebau versuche dem positiven Wachstumstrend zu folgen, sodass die Kauf- und Mietpreise für Immobilien auch aufgrund des weiterhin zinsgünstigen Umfelds deutlich gestiegen sind.
Blasengefahr am Wohnimmobilienmarkt?
Der anhaltende Preisanstieg bei Wohnimmobilien löse immer wieder Diskussionen über eine Preisblase aus. Expertenkreise und Marktteilnehmer seien sich jedoch weiterhin einig, dass für Berlin angesichts solider Fundamentaldaten keine Blasengefahr besteht.
Auch wenn die Wohnungsfertigstellungen anziehen und in 2017 einen langjährigen Spitzenwert von voraussichtlich mehr als 15.000 Wohnungen erreichen würden, werden diese laut Aengevelt angesichts der hohen Nachfrage zügig vom Wohnungsmarkt absorbiert und deckten nicht den prognostizierten Bedarf bis 2021 in Höhe von 20.000 Wohnungen pro Jahr.
Mit dem Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 habe die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen eben diese Vorgabe an erforderlichem Wohnungsneubau geliefert, welche den Wohnungsmarkt nur im optimistischen Fall entspannen könne. Dies werde unter anderem durch die kommunalen Wohnungsunternehmen unterstützt, die ihren Bestand bis 2021 um gut 42.000 Wohnungen erhöhen sollen.
Büromarkt: Steht ein Rekordjahr bevor?
Auch der Berliner Bürovermietungsmarkt hat in 2017 hohe Umsätze verbucht. Laut Aengevelt trugen Dienstleister und zunehmend auch Wachstumsunternehmen in digitalen Branchen stark zum Büroflächenbedarf bei. Der Büroflächenumsatz der ersten neun Monate liege um gut ein Drittel höher als im Vergleichszeitraum 2016. Aengevelt erwartet für das Gesamtjahr 2017 einen Flächenumsatz deutlich über dem Niveau von 2016, welches mit rund 893.000 Quadratmetern den noch aktuellen Rekordstand darstelle.
Parallel dazu sinke der Büroflächenleerstand weiter: Mit unter 700.000 Quadratmetern beziehungsweise weniger als 3,5 Prozent stehe aktuelle nur noch ein Angebot überwiegend einfacher und daher günstiger Flächen in Cityrandlagen zur Verfügung.
„2017 ist geprägt von einer Vielzahl an großflächigen Vermietungsabschlüssen, insbesondere in City-Randlagen. Das bestätigen die Vermietungen an Zalando und die BIMA ebenso wie zahlreiche Vermietungen an Co-Working-Anbieter und IT-Unternehmen. Wir beobachten dabei eine zunehmende Ausweitung der klassischen Bürozentren mit steigender Attraktivität der an diese Zentren angrenzenden Mietflächen“, kommentiert Peter Starke, Sprecher der Aengevelt Investment-Sparte und langjähriger Leiter der Niederlassung Berlin.
Spitzenmiete steigt weiter
Das Vermietungsgeschehen habe sich in den letzten Jahren zu großen Teilen in die erweiterte Innenstadt innerhalb des S-Bahn-Rings sowie in periphere Lagen verlagert. Die gewichteten Spitzen- und Durchschnittsmieten würden weiter ansteigen, erstere insbesondere auch aufgrund von Vorvermietungen in neu entwickelten, hochwertigen Objekten.
„Der Trend der jüngeren Vergangenheit bestätigt sich auch in 2017: Das Rennen um hochwertige Büroflächen treibt sowohl Spitzen- als auch die Durchschnittsmieten weiter an. Oft sind Büroflächen aufgrund der steigenden Nachfrage bereits weit vor Fertigstellung nahezu vollständig vermietet; und das zum Teil zu Mietpreisen, die sich nicht vor Frankfurter und Münchener Büroflächenpreisen verstecken müssen“, so Starke.
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